2016-07-24 12:23:00

Kräutler-Nachfolger: „Es tobt Krieg in Brasilien vor Olympia“


Aus der Sicht des Nachfolgers von Bischof Erwin Kräutler als Präsident des brasilianischen Indianermissionsrates CIMI, Erzbischof Roque Paloschi aus Porto Velho, tobt in Brasilien im Vorfeld der olympischen Spiele ein „ständiger Krieg, der größer ist als jener im vorderen Orient“. Paloschi bezog sich damit auf die vielen Menschenrechtsverletzungen, die im Zuge der Vorbereitungen auf Olympia 2016 in Rio de Janeiro täglich passieren. Die Lage sei hoffnungslos und verzweifelt, „es tobt ein Krieg der Auslöschung der Armen und der Jugend“, so der Bischof im Interview mit „Kathpress“ am Rande der ‚Fachtagung Weltkirche 2016‘, die am Samstagabend im Stift Lambach endete.

Von den politischen Entscheidungsträgern erwartet er auch angesichts der Umwälzungen in den letzten Monaten keine Unterstützung. Es gebe nur sehr wenige in der gesetzgebenden Versammlung, die sich auf die Seite der Armen stellen. „Das sind so wenige, die fallen nicht ins Gewicht und haben auch keine breite Wählerschaft“, beklagte Erzbischof Paloschi. Die Politiker, die während der sechsmonatigen Suspendierung von Staatspräsidentin Dilma Rousseff das Ruder übernahmen, bezeichnete er als „Mehl vom gleichen Sack“. Sie würden den Verfall der sozialen Rechte weiter betreiben.

In Brasilien herrsche eine „weiße Rassenideologie, die nicht nur die indigene Bevölkerung, sondern auch die vielen Schwarzen ablehnt, die als Sklaven von Afrika nach Brasilien geholt wurden“, erklärte der Erzbischof, der als CIMI-Präsident für die Rechte u.a. der Indios in Amazonien eintritt. Eine negative Rolle spielten auch die Medien, „die ganz ausdrücklich gegen die indigene Bevölkerung Stellung beziehen und diese als Hindernisse auf dem Weg zur Modernisierung darstellen“.

(kap 24.07.2016 pdy)

 








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