Papst schreibt über Mutter Teresa: „Wir sind keine NGO"

„Wir sind keine Nichtregierungsorganisation, eine NGO arbeitet für ein Projekt, wir aber arbeiten für eine Person.“ Dieser Satz klingt nach Papst Franziskus, stammt aber von Mutter Teresa von Kalkutta. Der Papst nimmt ihn auf und setzt ihn an den Beginn einer kleinen Reflexion zum Leben der albanischen Ordensfrau, die am 4. September heiliggesprochen wird. Dieser Text bildet das Vorwort zu einem Buch, in dem zwei bisher noch nicht erschienene Ansprachen von Mutter Teresa veröffentlicht werden, die sie 1973 in Mailand vor Ordensfrauen und Jugendlichen gehalten hat. Das Buch ist auf Italienisch unter dem Titel „Wie lieben die, die nicht geliebt werden“ erschienen, die italienische Tageszeitung Corriere della Sera hat das päpstliche Vorwort an diesem Freitag als Vorabdruck im Blatt.

Das Anliegen des Papstes in dem kurzen Text ist es, konkrete Lehren und Inspiration aus dem Leben Mutter Teresas zu ziehen. Die Themen und Ratschläge sind bekannt, es sind immer wieder kehrende Anliegen von Papst Franziskus, die er mit dem Blick auf das Leben der Heiligen erneut buchstabiert.

Er spricht über das tägliche Beten und die gelebte Nächstenliebe, welche die Zärtlichkeit Gottes erfahrbar mache. Alles sei möglich „wenn jeder von uns beim Herrn Jesus ist, mit ihm spricht, seinen Geist in sich hinein lässt“, so Papst Franziskus.

Angeregt von den Aktivitäten der Ordensfrau spricht er anschließend über die Barmherzigkeit, genauer über die Werke der Barmherzigkeit, zu denen jeder Christ immer wieder aufgefordert sei. „Mutter Teresa hat diese Seite des Evangeliums zur Leitschnur ihres Lebens gemacht“, so der Papst.

In seinem Text geht es anschließend um Familie als der Ort, an dem Lächeln, Vergeben, sich füreinander Einsetzen gelernt werde. Abschließend spricht er noch zur Jugend und erinnert sie an die Treue Jesu, die niemals aufhöre. „Lasst euch eure Zukunft nicht wegnehmen, sie ist in eurer Hand“.

(rv 22.07.2016 ord)