2016-07-15 14:00:00

D: Zahl der Taufen erstmals leicht gestiegen


Erstmals seit mehreren Jahren ist die Zahl der Taufen in der deutschen katholischen Kirche leicht gestiegen. Das geht aus der aktuellen Kirchenstatistik hervor, die die deutschen Bistümer und die Bischofskonferenz an diesem Freitag veröffentlicht haben. 2014 wurden 164.833 Menschen getauft, 2015 waren es 167.226. Auch die Zahl der Trauungen stieg im Berichtszeitraum, dem Jahr 2015, leicht an: von 44.158 auf 44.298.

Bei den anderen Sakramenten waren leichte Rückgänge zu verzeichnen. Auch die Zahl der Pfarreien ging leicht zurück, von 10.911 im Jahr 2014 auf 10.817 im letzten Jahr – eine Folge der Strukturreformen in vielen Bistümern. Die Zahl der Priester sank unter die 12.000-Marke, während die Zahl der Ständigen Diakone leicht angestiegen ist. Insgesamt leben in Deutschland fast 24 Millionen Katholiken, das sind 29 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Besondere Aufmerksamkeit findet die jährliche Statistik immer, wenn’s um Kirchenaus- oder eintritte geht. Im vergangenen Jahr konnte die katholische Kirche in Deutschland 2.685 Eintritte verzeichnen: 124 weniger als im Jahr zuvor. Dagegen stieg die Zahl der Wiederaufnahmen um 160: auf 6.474 Wiederaufnahmen. Die Zahl der Kirchenaustritte ist im Jahr 2015 auf 181.925 gesunken; 2014 hatte die Zahl der Austretenden noch bei 217.716 gelegen.

Marx: „Wir brauchen eine anspruchsvolle Pastoral“

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, kommentiert die Statistik mit der Einschätzung, dass die Kirche „in Deutschland nach wie vor eine starke Kraft ist, deren Botschaft gehört und angenommen wird“. Es gebe offensichtlich „nicht nur ein Interesse, sondern auch einen aktiven Wunsch nach den Sakramenten der Kirche“.

Zwar sei die Zahl der Kirchenaustritte „durchaus zurückgegangen“, doch bleibe die Ziffer dennoch hoch. Das müsse dazu anspornen, „in unserem seelsorglichen Bemühen nicht nachzulassen“. Marx wörtlich: „Wir brauchen eine ‚anspruchsvolle Pastoral‘, die den unterschiedlichen Lebenswelten der Menschen gerecht werden will“. Über die Gründe für die Austritte machte die Bischofskonferenz keine Angaben.

EKD: 27 Prozent der deutschen Bevölkerung sind evangelisch

Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gab am Freitag Austrittszahlen bekannt. Sie gingen gegenüber 2014 um rund 22 Prozent zurück, bleiben aber ebenfalls auf hohem Niveau. Der Rückgang der Zahl der Kirchenmitglieder ist auch auf den demographischen Wandel in Deutschland zurückzuführen: 2015 starben rund 350.000 Mitglieder der evangelischen Kirche. Insgesamt zählen noch 22,27 Millionen Bundesbürger zu einer der zwanzig evangelischen Landeskirchen; das sind 27 Prozent der Gesamtbevölkerung.

(dbk/rv/kna 15.07.2016 sk)








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