2016-07-05 12:35:00

Vatikan organisiert Weiterbildung für syrische Caritas


Die Konflikte in Syrien, dem Irak und angrenzenden Ländern sind „weiter eine Hauptsorge des Heiligen Stuhls“: Das sagt das päpstliche Hilfswerk „Cor Unum“. Mehr als zwölf Millionen Menschen in Syrien und mehr als acht Millionen im Irak sind derzeit auf Hilfe angewiesen; Cor Unum hat in den letzten Tagen im libanesischen Beirut eine Weiterbildung für Caritas-Verantwortliche aus Syrien durchgeführt. Da ging’s um ganz konkrete Fragen, sagt uns Giampietro Dal Toso, Sekretär von Cor Unum. „Wie bereitet man Projekte vor, wie realisiert man sie, wie berichtet man – auch finanziell – über sie?“

Anwesend waren der Nuntius in Syrien, 11 der 16 syrischen Bischöfe und etwa 30 Caritas-Verantwortliche aus den einzelnen Bistümern Syriens. „Wir wollten die Anzahl auch nicht zu hoch machen, damit eine bessere Möglichkeit zur Ausbildung gewährleistet würde.“ Die Konferenz von Beirut war eine Premiere. „Es war das erste Mal, dass sich so viele Personen treffen, die in diesem humanitären-karitativen Sektor für die Kirche arbeiten, und dass sie sich auch mit ihren Bischöfen treffen. Also: sich kennenlernen, Informationen austauschen und auch Prioritäten klären.“  

Vier Prioritäten der Caritas-Hilfe in Syrien wurden deutlich: Erstens Nahrungs- und Medikamentenlieferungen. Zweitens dafür sorgen, dass die Kinder weiter in die Schule gehen. Drittens Arbeitsplätze für die Väter. „Ein weiteres Element, das die Bischöfe sehr unterstrichen haben: dass man eine Wohnung garantiert. In vielen Fällen heißt das, den Familien zu helfen, jeden Monat die Miete zu zahlen. Wir glauben, das ist ein wichtiger Aspekt, wenn wir wollen, dass die Christen im Nahen Osten bleiben.“

Dal Toso hat in Beirut auch Projekte der Caritas Libanon mit Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak besucht. Als er sie fragte, ob sie nach Kriegsende wieder nach Hause zurückkehren wollten, sagten die meisten zu seiner Überraschung: Nein. „Aber nicht aus wirtschaftlichen oder aus Sicherheitsgründen, sondern weil sie die Freiheit erlebt haben! Das ist für mich ein wichtiger Faktor: Die Menschen suchen die Freiheit. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, wieso wir hier in Europa so viele Flüchtlinge haben.“ 

(rv 05.07.2016 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.