2016-07-02 13:35:00

Blutbad in Bangladesch: Papst verurteilt „sinnlose Gewalt“


Papst Franziskus ist „tieftraurig über die sinnlose Gewalt gegen unschuldige Menschen in Dhaka“. Das steht in einem Beileidstelegramm, das der Vatikan nach Bangladesch geschickt hat. Er bete für die Opfer und ihre Angehörigen und verurteile „diese barbarischen Akte“: Sie seien „eine Beleidigung Gottes und der Menschlichkeit“. Bewaffnete Islamisten hatten ein bei Ausländern beliebtes Café im Diplomatenviertel der Hauptstadt gestürmt und hielten dort stundenlang Geiseln, bis ein Sondereinsatzkommando der Polizei der Sache ein Ende machte. Bilanz: Zwanzig tote Geiseln, auch zwei getötete Polizisten. Außerdem kamen sechs Geiselnehmer ums Leben. 13 Geiseln konnte befreit werden, ein Geiselnehmer wurde festgenommen.

Die Geiselnahme hat die Christen einmal mehr aufgeschreckt. „Wir sind sehr besorgt über die Zunahme des Terrorismus“, sagt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Bangladesch, Pfarrer Dilip Costa. „Diese Anschläge schaden dem Land und seinem internationalen Image“, erklärt er gegenüber dem vatikanischen Fidesdienst. „Die Lage, in der wir leben, ist wirklich schwierig.“ Es stimme zwar, „dass die meisten Muslime solche Taten verurteilen und radikale Gruppen in der Minderheit sind“. Doch die Gefahr existiere nun mal, „und wir Christen spüren dass, denn es gab auch viele Übergriffe auf christliche Einrichtungen und Missionare“.

„Die Regierung sagt zwar, dass sie ihr Bestes tut, doch das reicht anscheinend nicht aus, um die Gewalt zu beenden“, fährt Costa fort. „Wir wissen nicht, wie direkt oder konkret die Verbindungen zwischen radikalen und gewaltbereiten Gruppen im Inland und dem Islamischen Staat im Nahen Osten sind, doch mit Sicherheit besteht diese Gefahr.“ Pfarrer Costa unterrichtet als Dozent am Priesterseminar in Dakha und arbeitet in einer Pfarrei mit.

Christliche Einrichtungen hätten zwar Polizeischutz, „doch alle Minderheiten machen sich Sorgen, und wir wissen nicht, wohin uns diese prekäre Lage noch führt. Wir Christen beten und setzen unsere Werke vor allem auch im sozialen Bereich fort."

(rv/fides 02.07.2016 sk)








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