2016-07-01 13:02:00

Polen: Kirchen rufen zur Hilfe für Flüchtlinge auf


In einer gemeinsamen Botschaft rufen die christlichen Kirchen Polens zur Hilfe für Flüchtlinge auf. Gleichzeitig sind sie besorgt über die „Polarisierung der Meinungen darüber, wie effizient die Migrationskrise geregelt wird“. Die Botschaft wurde am Donnerstag in Warschau von der katholischen, der orthodoxen und sechs weiteren christlichen Kirchen unterzeichnet.

Für Europa wie für seine Kirchen bedeute „die Migrantenkrise“ eine „große Herausforderung“. Die „jetzige Lage“ habe sogar das Modell der Zusammenarbeit der EU-Mitgliedsländer „auf den Prüfstand gestellt“. Aufgabe der Kirchen sei es nun, „die Herzen zu erziehen, um den Leidenden mit konkreten Werken der Barmherzigkeit beizustehen – allen, die vor Kriegen, Verfolgung und Tod flüchten“. Diese Formulierung lässt Armutsmigranten außen vor.

Polen sei ein gastfreundliches Land; diese Tradition müsse „verteidigt“ werden, um der „christlichen Sensibilität und der nationalen Tradition“ willen. Die Botschaft nennt Kriege im Nahen Osten und in Afrika den „Hauptgrund der derzeitigen Migrationskrise“. Darum müsse noch inständiger für Frieden gearbeitet und gebetet werden.

Die neue, rechte PiS-Regierung Polens kritisiert die deutschen Vorstellungen von einer Aufnahme und quoten-gesteuerten Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU. Auch die katholischen Bischöfe mahnen, christlich geprägte Länder könnten nicht unkontrolliert muslimische Einwanderer aufnehmen. Unlängst äußerten sie allerdings die Bereitschaft zu einem „humanitären Korridor“, um christliche Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak nach Polen in Sicherheit zu bringen.

(sir/rv 01.07.2016 sk)








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