2016-06-30 11:42:00

Türkei: „Trauer und Abscheu“


Mit „Trauer und Abscheu“ reagiert der Apostolische Vikar von Istanbul auf die Nachricht vom Attentat am Istanbuler Atatürk-Flughafen. Der Franziskaner Ruben Tierrablanca Gonzalez leitet seit April die römisch-katholische und die griechisch-katholische Gemeinschaft von Istanbul. Das Attentat, bei dem am Dienstagabend mindestens 44 Menschen ums Leben kamen, treffe Istanbul und die Türkei „in einem heiklen Moment“.Die „Kette der Gewalt“ ziehe sich derzeit aber nicht nur durch die Türkei, so der katholische Würdenträger in Istanbul. Er könne nicht verstehen, warum die Waffenfabriken „angesichts von Krieg und Gewalt“ ihre Produktion nicht unterbrächen.

Ein Ausweg aus der Gewalt lasse sich derzeit nur schwer erkennen. „Wir als Kirche sind dazu aufgerufen, Hoffnung und Frieden zu vermitteln, und das tun wir auch“, so der gebürtige Mexikaner. Die ganze katholische Kirche in der Türkei bete für die Opfer des Massakers und für das ganze türkische Volk.

Pater Tierrablanca hielt sich zum Zeitpunkt des Anschlags von Istanbul in Antakya auf; dort begingen Katholiken und Orthodoxe gemeinsam am Mittwoch das Hochfest Peter und Paul in der Nähe der sogenannten „Petrusgrotte“, einer antiken Felsenkirche. Zu den Feiern war auch der neue Päpstliche Nuntius in der Türkei, Paul Fitzpatrick Russell, gekommen; der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochia hatte einen Vertreter geschickt. Unter den christlichen Gläubigen, die an den Feiern teilnahmen, waren auch viele Flüchtlinge aus Syrien.

Die türkische Regierung macht die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ für das Attentat am Flughafen verantwortlich. Es war schon der vierte größere Terroranschlag in Istanbul seit Beginn des Jahres 2016.

(rv/sir 30.06.2016 sk)








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