2016-06-28 13:23:00

Vatikan-Konferenz zu Geldinvestitionen: Spenden genügt nicht


Damit die Kirche karitativ helfen kann, braucht es Geldmittel. Diesen simplen Grundsatz theologisch, aber auch ökonomisch anzugehen, ist jedoch gar nicht so einfach, wie Wirtschaftsexperten und katholische Politiker aus der ganzen Welt feststellen konnten, die vom Sonntag bis zu diesem Dienstag an der Konferenz „Impact Investing“ im Vatikan teilgenommen haben. Das Treffen wurde vom vatikanischen Rat für Gerechtigkeit und Frieden durchgeführt und zusammen mit der US-Caritas „Catholic Relief Services“ (CRS) organisiert.

Bekanntlich sagte Papst Franziskus zu Beginn seines Pontifikats, dass er eine „arme Kirche“ wünsche, doch dies bedeute nicht, dass die Kirche nichts haben sollte – schließlich müsse sie den Menschen auch materiell unter die Arme greifen. Das betont die Präsidentin und Leiterin von CRS, Carolyn Woo, im Gespräch mit Radio Vatikan. Bei Impact Investing geht es einerseits um Vermögensgewinn, aber andererseits gehe es auch darum, bestimmte ökologische und soziale Ziele zu verfolgen. Und da komme Papst Franziskus ins Spiel, so Carolyn Woo. „Impact Investing bringt neues Kapital, um große soziale Probleme lösen zu können. Wir waren bisher von Spenden und von Philanthropen abhängig, doch wir wissen heute, dass dies allein nicht reicht, um die Probleme der Menschen zu lösen.“ Deshalb verspricht Impact Investing eine etwas andere Art der Geldanlage. Nicht allein die Rendite stehe im Vordergrund und das sei gut so, sagt Woo.

„Wenn wir auf die großen Probleme der Welt von heute schauen, dann sehen wir vor allem das Problem der Ungleichheit: Menschen fliehen wegen Kriegen, wegen dem Klimawandel - und all das kann man nur mit Lösungen angehen, die längerfristig halten.“

2000 Jahre lang habe die Kirche ununterbrochen sozial geholfen, so Woo. „Und in den vergangenen 150 Jahren gab es einen besonderen Schub, der von der Kirche kam und die Gesellschaften geprägt hat. Das hat vor allem mit dem internationalen Einsatz für die Armen außerhalb Europas zu tun. Wir dürfen also nicht vergessen, dass die Kirche so lange und auf verschiedenen Ebenen der Menschheit geholfen hat.“

Und nun gehe es darum, die aktuellen Probleme mit allen Mitteln anzugehen. Die Wirtschaft sei dazu da, um allen Menschen zu helfen, dazu gehören auch die Armen und Ausgeschlossenen, so Woo.

(rv 28.06.2016 mg)








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