2016-06-26 12:37:00

Lombardi: Papst ist Friedensreisender, nicht Kreuzfahrer


Der Papst ist kein Kreuzfahrer. Mit diesen Worten antwortete Papstsprecher Pater Federico Lombardi auf die Kritik der Türkei, nachdem Papst Franziskus die Verbrechen im Osmanischen Reich ‚Völkermord' nannte. Die Türkei widersprach am Samstag der Aussage von Papst Franziskus, dass die Kämpfe der Türken im Jahre 1915 geplanter Völkermord an den Armeniern waren. Der stellvertretende Premierminister Nurettin Canikli nannte die Aussage des Papstes „sehr bedauerlich“ und sagte, dass sie die Handschrift der „Mentalität der Kreuzzüge“  trug. Die Türkei lehnt die Verwendung des Begriffs „Völkermord“ ab.

Die Reise von Papst Franziskus nach Armenien stand ganz im Zeichen des Friedens. Das betonte Lombardi im Interview mit Radio Vatikan. Gerade nach der Ansprache von Papst Franziskus am Samstag während dem Friedensgebet mit dem Katholikos Armeniens, Karekin II., mache deutlich, dass das Thema der Reise „Ökumene und Frieden“ war.

In seiner Ansprache rief Franziskus das armenische Volk dazu auf, Friedensboten zu sein, mache das deutlich, gerade auch in den Tagen des Konflikts in Armenien. „Ich denke, dass das eine sehr wichtige Botschaft ist, auch weil die Probleme dort immer noch da sind: Probleme mit dem Frieden, für das armenische Volk und die gesamte Region. Denken wir an Nagorny-Karabach, das von Papst Franziskus mit äußerster Diskretion erwähnt wurde, vom Katholikos dahingegen sehr direkt. Die Region ist eine voller Spannungen oder sogar Konflikten, und dort ist Friede nicht nur ein Wort, sondern eine Haltung, die einen Weg finden muss, in die Praxis umgesetzt zu werden. Es erfordert Überzeugung und Bereitschaft. Der Papst hat einen erheblichen Beitrag geleistet, gerade mit seiner Rede am Samstagabend.“

Mit seiner Nähe zum armenischen Volk wolle Franziskus nicht die Welt in Täter und Opfer unterteilen. Das sei nicht die Art der christlichen Botschaft, betont Lombardi. Sie verstecke und verleugne Gewalt und Hass zwar nicht, sei aber zugleich die Grundlage zur Erneuerung und Versöhnung. Gesten der Versöhnung gab es in den Tagen der Papstreise zu genüge. „Ja, da waren sehr viele schöne Gesten dabei, symbolische Gesten: diejenigen an der Gedenkstätte etwa waren sicher sehr effektiv, sehr klassisch möchte ich sagen, wie man einen Baum pflanzte und ihn bewässerte, damit er wachsen kann. Das ist ein charakteristisches Symbol für das Leben. Und dann diese Arche Noah, die der Papst geschenkt bekommen hat, und in die Kinder aus den benachbarten Völkern Erde aus ihren Ländern hineingelegt haben; gut bewässert, um Leben zu geben. Das ist auch ein großes Zeichen der Universalität, des Dialogs und der Brüderlichkeit zwischen den Familien der Menschheit gewesen.“

(rv 26.06.2016 pdy)








All the contents on this site are copyrighted ©.