2016-06-26 09:50:00

Papst: Armenisch-Apostolische Kirche und katholische sind Eins


Die armenisch-apostolische und die katholische sind eine einzige Kirche: Das betonte Papst Franziskus im Anschluss an die Göttliche Liturgie in Etschmiadsin. Es war einer der starken ökumenischen Höhepunkte seiner Armenienreise; der Papst selbst nannte diesen Gottesdienst, der im jahrhundertealten armenischen Ritus zelebriert wurde, selbst den Höhepunkt seines Besuches.

Franziskus, der schon bei seiner Reise nach Istanbul an einer byzantinischen Göttlichen Liturgie teilgenommen hat, bedankte sich beim Katholikos Karekin II. für seine Gastfreundschaft während der Reise durch Armenien. Man habe sich als Brüder getroffen, die Hoffnung und Sorgen der Kirche Christi miteinander teilten, betonte er. „Und diese Kirche empfinden wir als eine. „Ein Leib und ein Geist, wie [uns] auch eine gemeinsame Hoffnung gegeben ist; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist“ (Eph 4,4-6): Diese Worte des Apostels Paulus können wir uns wirklich mit Freude zu eigen machen! Und ausgerechnet im Zeichen der heiligen Apostel haben wir uns getroffen.“ Franziskus erinnerte an die heiligen Bartholomäus und Thaddäus, die nach der Tradition als erste das Evangelium in Armenien verkündeten, und an die heiligen Petrus und Paulus, die Apostel Roms. Sie würden sich über das heutige ökumenische Bestreben sicher freuen, davon zeigte sich der Papst überzeugt.

Franziskus bezog sich dann auf den ostkirchlichen Hymnus Trishagion; er bat um die Fürsprache der Muttergottes, der Heiligen und ausdrücklich auch der Märtyrer, die gerade im vergangenen Jahr - hundert Jahre nach den großen Massakern - zahlreich in Armenien heiliggesprochen wurden. Schließlich bat er, mit einem Zitat des Gregor von Narek, um die Fürsprache des Heiligen Geistes: „Komm, o Geist, ‚der Du mit unaufhörlichem Seufzen unser Fürsprecher beim barmherzigen Vater bist, der Du die Heiligen behütest und die Sünder läuterst‘; gieße über uns dein Feuer der Liebe und der Einheit aus, und ‚mögen durch dieses Feuer die Ursachen unseres Ärgernisses aufgelöst werden‘ (Gregor von Narek, Buch der Klagen, 33,5), vor allem der Mangel an Einheit unter den Jüngern Christi.“

Franziskus würdigte den Weg des Friedens der armenischen Kirche und erhoffte sich eine „vollkommene Gemeinschaft“ mit der katholischen Kirche. „Möge in allen eine starke Sehnsucht nach der Einheit aufkommen, nach einer Einheit, die nicht darin bestehen darf, ‚einander zu unterwerfen noch sich gegenseitig einzuverleiben, sondern vielmehr [bedeutet,] alle Gaben anzunehmen, die Gott jedem gegeben hat, um in der ganzen Welt das große Geheimnis der vom Herrn Jesus Christus durch den Heiligen Geist gewirkten Erlösung kundzutun‘“ - mit diesen Worten zitierte Franziskus sich selbst, genauer: seine Ansprache nach der Göttlichen Liturgie in Istanbul im November 2014.

Man solle auf die Stimmen der Armen und der vielen Opfer des Hasses hören, die für den Glauben gelitten und ihr Leben geopfert haben, aber auch auf die junge Generation, die frei sei von den Spaltungen der Vergangenheit.

(rv 26.06.2016 pdy)

 








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