2016-06-24 11:34:00

Ankunft des Papstes im „ersten christlichen Land“


Es ist die erste Etappe einer Doppelreise: Papst Franziskus ist an diesem Freitag in Armenien angekommen, pünktlich um 15 Uhr Ortszeit, also 13 Uhr mitteleuropäischer Zeit, landete der Papstflieger in der Hauptstadt Jerewan, wo er von Staatspräsident Sersch Sargsjan sowie Vertretern der Kirchen und der Gesellschaft begrüßt wurde.

In diesem Jahr wird der Papst zwei Mal in den Kausasus reisen, nach der dreitägigen Armenienreise wird es im September noch eine zweite Reise nach Aserbaidschan und Georgien geben, weswegen der Vatikan von einer „Reise in zwei Etappen“ sprach.

Die Reise habe vor allem spirituellen Charakter. Das hatte der Papst in einer Videobotschaft betont, die er am Donnerstag an Armenien gerichtet hatte. Auf dem Programm der Reise stehen neben den Treffen mit Vertretern von Staat und Gesellschaft der Besuch bei den Katholiken im Land, die ökumenischen Begegnungen mit den Vertretern der armenisch-orthodoxen Kirche und der Besuch im Denkmalkomplex Zizernakaberd, der an den Völkermord vor gut 100 Jahren durch das Osmanische Reich erinnert.

Interview mit dem Präsidenten Armeniens

In einem Interview mit Radio Vatikan spricht Präsident Sersch Sargsjan vor der Anreise des Papstes davon, dass er sich wünsche, dass das gesamte armenische Volk die Wärme und die Energie dieses Papstes spüre. Gerade angesichts der Verfolgungen von Christen – auch armenischen – im Nahen Osten sei der Papstbesuch in seinem Land bedeutend, Papst Franziskus stehe für Dialog, Respekt und friedliches Zusammenleben.

Frieden – das sei auch in den Beziehungen zu Aserbeidschan nötig, so der Präsident weiter. Gerade erst sei er von einem Treffen mit den Präsidenten des Nachbarlandes und Russlands gekommen, man sei sich einig, dass es nur eine friedliche Lösung für die seit Jahrzehnten anhaltenden Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen um die Region Bergkarabach geben könne.

Wie üblich hatte der Vatikan im Namen des Papstes Telegramme an die Staatschefs der überflogenen Länder gesandt, darunter an Recep Tayyip Erdoğan, den Präsidenten der Türkei. Mit dem Land gibt es Spannungen, seitdem am 12. April 2015 Papst Franziskus die Massaker an den Armeniern als Genozid bezeichnet und in eine Reihe mit dem Holocaust gestellt hatte.

Zu seiner eigenen geistlichen Vorbereitung war Papst Franziskus am Vorabend der Reise zu einem privaten Besuch in der Basilika Santa Maria Maggiore, wo er vor der dortigen Marienikone betete. Dort legte er auch einen Strauß Blumen nieder, die wie üblich in die Farben des zu besuchenden Landes gewickelt waren.

 

(rv 24.06.2016 ord)








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