2016-06-23 19:01:00

Stichwort: Armenien


„Besuch im ersten christlichen Land“: Unter diesem Motto steht die 14. Auslandsreise von Papst Franziskus nach Armenien. Doch das Motto stimmt nur fast: Das kleine syrische Fürstentum Urfa-Edessa machte das Christentum noch vor Armenien zur Staatsreligion. Unbestritten ist aber, dass die Armenier schon 301 unter dem Einfluss des hl. Gregors des Erleuchters Christen wurden. 301 – das sind mehrere Jahrzehnte, bevor Kaiser Konstantin das Christentum im Römischen Reich legalisierte.

Armenien hat drei Millionen Einwohner und liegt zwischen schwierigen Nachbarn: Georgien, Aserbaidschan, Türkei, Iran. Seine Geschichte ist sehr bewegt, immer wieder wurde es von Großmächten (Persien, Russland, Osmanisches Reich, Türken) unterdrückt oder geteilt. Beim Völkermord (die Bezeichnung ist umstritten, das Faktum der Verfolgungen und Massaker nicht) starben zwischen 1915 und 1922 etwa anderthalb Millionen Armenier.

Nach der Sowjetzeit erklärte sich Armenien 1991 für unabhängig. Seine Wirtschaftslage ist desaströs, Hunderttausende von Armeniern leben und arbeiten in der Diaspora und überweisen Geld nach Hause. Mit dem Nachbarn Aserbaidschan streitet sich Armenien um das Gebiet von Karabach.

Noch heute reimt sich „Christentum“ auf „Armenien“ wie in kaum einer anderen Nation. Die große Mehrheit der Bevölkerung gehört der (nicht mit Rom verbundenen) armenisch-apostolischen Kirche an, deren Ritus teilweise bis ins vierte Jahrhundert zurückreicht.

(rv 24.06.2016 sk)








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