2016-06-21 09:52:00

Das panorthodoxe Konzil nimmt seine Arbeit auf


Zweiter Sitzungstag des Panorthodoxen Konzils auf Kreta: Trotz des Fernbleibens von vier eigenständigen Landeskirchen ziehen die auf der Insel versammelten Kirchenführer die „Große und Heilige Synode“ der orthodoxen Kirche durch. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. verteidigte das am Montag ausdrücklich in seiner Eröffnungsrede: Das Konzil sei seit Jahrzehnten vorbereitet worden, man habe es jetzt nicht einfach noch mal verschieben können.

Das Ehrenoberhaupt von 300 Millionen orthodoxen Christen weltweit setzte auch einen ökumenischen Akzent: Bartholomaios bedankte sich ausdrücklich bei Papst Franziskus dafür, dass dieser tags zuvor für die orthodoxen Geschwister gebetet hatte. Nach dem Patriarchen von Konstantinopel ergriffen die neun anderen Kirchenführer das Wort; sie beklagten einhellig das Fernbleiben einiger Amtsbrüder, bekräftigten aber auch, dass das Konzil ablaufen werde wie vorgesehen, um in einer zerrissenen Welt ein Signal der Einheit zu geben.

Unter den Beobachtern aus anderen christlichen Kirchen ist auch Kardinal Kurt Koch, der den päpstlichen Einheitsrat leitet. Er erklärte hinterher gegenüber Radio Vatikan, er hoffe, dass das Konzil nicht nur zu stärkerer Gemeinschaft unter den orthodoxen Landeskirchen führen werde, sondern auch zu vertieften Beziehungen der Orthodoxie zur katholischen Kirche. Papst Franziskus betone in seinem Schreiben „Evangelii Gaudium“, dass Katholiken auch von anderen Kirchen wertvolle Impulse bekommen können – und nenne da speziell die Synodalität der orthodoxen Kirche.

(rv 21.06.2016 sk)








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