2016-06-20 12:18:00

Franziskus: „Niemals verurteilen. Niemals“


Ehe du die anderen beurteilst, schau dich in den Spiegel. Diesen praktischen Rat erteilte Papst Franziskus bei der Morgenmesse an diesem Montag, der letzten mit Predigt vor seiner Sommerpause. Franziskus betonte: was das Urteil Gottes von unserem Urteil unterscheidet, ist die Allmacht der Barmherzigkeit. „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ heißt es im Tagesevangelium nach Matthäus. Und Franziskus legte aus:

„Schau dich in den Spiegel, aber nicht zum Schminken, damit man die Falten nicht mehr sieht. Nein, der Rat ist ein anderer! Schau dich in den Spiegel, um zu sehen, wie du bist. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Oder warum sagst du deinem Bruder, komm, ich nehme dir den Splitter aus dem Auge, aber den Balken in deinem eigenen siehst du nicht? Wie beurteilt uns der Herr, wenn wir das tun? Nur ein Wort: Scheinheilig. Nimm erst den Balken aus dem Auge, dann sieht du gut, um den Splitter aus dem Auge des Bruders zu entfernen.“

Gott allein stehe ein Urteil über den Menschen zu, fuhr der Papst fort. „Unter uns nur Liebe und Verständnis, Gebet für die anderen, wenn wir sehen, dass etwas nicht in Ordnung ist, auch mit ihnen sprechen: „Hör mal, ich sehe das und das, vielleicht…“ Aber niemals verurteilen. Niemals. Es ist Scheinheiligkeit, wenn wir verurteilen.“

Wenn wir verurteilen, dann setzen wir uns an die Stelle Gottes, aber „unser Urteil ist ein ärmliches Urteil“, es kann „kein wirkliches Urteil“ sein, „weil ihm die Barmherzigkeit fehlt“, so Franziskus. „Und wenn Gott urteilt, dann urteilt er mit Barmherzigkeit.“

Die Frühmessen mit Franziskus in der Casa Santa Marta werden ab dem 8. September wieder aufgenommen.

(rv 20.06.2016 gs)








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