2016-06-17 12:56:00

Papst: Viele kirchliche Ehen ungültig


Einen großen Teil der kirchlichen Ehen hält Papst Franziskus für „ungültig“: Im Anschluss seines Eröffnungsvortrags zur Diözesankonferenz des Bistums Roms am Donnerstagabend über die Familienpastoral im Angesicht von Amoris Laetitia beantwortete Papst Franziskus Fragen, die während der Vorbereitung zur Konferenz entstanden sind. Die letzte der drei Fragen ging auf die Krise des Sakraments der Ehe ein und wie man der jungen Generation das Sakrament der Ehe nahebringen sowie die Angst davor nehmen könne.

In diesem Zusammenhang kritisiert der Papst eine „Kultur der Vorläufigkeit“ sowohl im religiösen aber eben auch im familiären Bereich. „Und deswegen sind ein Teil unserer sakramentalen Ehen ungültig, weil sie [das Paar] sagen: ‚Ja, mein ganzes Leben‘, aber nicht wissen, was sie sagen, weil sie eine andere Kultur haben. Sie sagen, sie hätten einen guten Willen, haben aber nicht das Bewusstsein dafür.“ Daher sei ihr Versprechen, was sich manche jungen Paare geben nur vorläufig. Wörtlich sagte der Papst „eine große Mehrheit unserer sakramentalen Ehen“. 

Franziskus hatte bereits mehrfach Zweifel an der Gültigkeit einiger kirchlicher Ehen geäußert. Nach geltendem Kirchenrecht ist eine katholische Ehe - abgesehen von Formfehlern oder Nichtvollzug des Geschlechtsaktes - etwa dann ungültig, wenn einer der Brautleute von vorneherein lebenslängliche Treue oder die Zeugung von Kindern ausschließt. „Die Krise der Ehe gibt es, weil sie nicht wissen, was das Sakrament ist, die Schönheit des Sakraments. Es ist nicht bekannt, dass es unauflöslich ist, dass es für das ganze Leben ist.“

Franziskus betont, dass er aus seinen Erfahrungen als Priester in Argentinien spricht. Oft haben Hochzeiten reine soziale Gründe, wie zum Beispiel Hochzeiten im Falle von Schwangerschaften. Mit denen hatte der Papst schon als Bischof von Buones Aires zu tun. „Ich habe kirchliche Hochzeiten in Buenos Aires verboten in den Fällen, wo wir von „Ehe in Eile“ sprechen, wenn ein Baby kommt. Nun ändern sich die Dinge, aber so ist es: sozial muss alles in Ordnung sein, wenn ein Baby kommt, heiraten wir. Ich habe verboten, das zu machen, weil sie nicht frei sind, sie sind nicht frei. Vielleicht lieben sich die Paare. Ich habe auch schon einige schöne Fälle gesehen, bei denen nach zwei oder drei Jahren, dass ich sie gesehen habe, wie sie in die Kirche kommen, Vater, Mutter und das Kinder an der Hand. Aber dann wussten sie, was sie taten.“ Mit dieser Praxis habe er gute Erfahrungen gemacht. Er ermahnte die Priester, dass man junge Paare nicht zur Ehe drängen dürfe. In Ehevorbereitungskursen solle man „begleiten, abwarten und ihnen helfen zu reifen, der Treue helfen heranzuwachsen“.  

(rv 17.06.2016 pdy)








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