2016-05-29 10:41:00

Sternberg: „Das Thema christliches Europa nicht der AfD überlassen“


„Es war eine gute Entscheidung, hier in eine säkulare Stadt und in eine Innenstadt zu gehen!“ Das sagt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, zum Abschluss des Leipziger Katholikentags. „Ich hatte immer Probleme mit Katholikentagen, die auf Messegeländen stattfanden; hier ist das wirklich Kirche in der Stadt.“ Die Katholiken machen nur 4,3 Prozent der Leipziger Bevölkerung aus, sind aber nach Sternbergs Beobachtung „voller Dynamik“. „Ich war vor ein paar Wochen hier bei einem Gottesdienst, da gab es sechs Taufen an einem Wochenende – das tut sehr, sehr gut.“

Gegenüber Radio Vatikan zeigte der neue ZdK-Chef sich auch überzeugt, es sei richtig gewesen, AfD-Vertreter nicht auf Katholikentags-Podien zu lassen. Das Thema AfD sei „kommunikativ“ stark beachtet worden, aber „das hat auf der Straße und in den Podien gar nicht die entscheidende Rolle gespielt. In den Podien übrigens, erstaunlicherweise, überhaupt nicht.“ Stattdessen „gab es immer Beifall, wenn es Abgrenzungen (gegenüber der AfD) gab“.

Sternberg sprach von einer „klaren Message“: „Katholiken in Deutschland sind nicht bereit, das Thema eines christlichen Europas Leuten zu überlassen, die eindeutig antikirchliche und antichristliche Positionen vertreten.“

Ansonsten seien Integration von Flüchtlingen und Dialog mit dem Islam auf dem 100. Katholikentag stark debattiert worden. „Bei den kirchlichen Themen war es vor allen Dingen die Frage nach dem Diakonat der Frau, für die uns zwei Wochen, nachdem wir als Zentralkomitee den sogenannten Tag der Diakonin durchgeführt hatten, der Papst eine Steilvorlage geliefert hat! Das hat uns natürlich sehr gefreut, aber neu ist auch das nicht: Schon 1849, auf dem dritten Katholikentag, haben die Delegierten darüber diskutiert.“

(rv 29.05.2016 sk)








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