2016-05-25 11:15:00

Papst: Das Gebet ist kein Zauberstab


Das Gebet ist kein Zauberstab, sondern es hilft, sich den Glauben an Gott auch in den schwierigsten Momenten zu bewahren. Das hat Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz gesagt. In Fortführung seiner Katechesenreihe über die Barmherzigkeit beleuchtete der Papst diesmal das Gebet als Quelle der Barmherzigkeit.

„Immer erhört Gott die Bitten seiner Kinder, aber nicht immer zu der Zeit und in der Weise, wie wir es wünschen”, griff der Papst eine oft gemachte Erfahrung gläubiger Menschen auf. Was also ist zu tun? Franziskus verwies auf das Gleichnis von der Witwe und dem ungerechten Richter (Lk 18,1-8). Witwen, Waisen und Ausländer, „Migranten“, so der Papst, waren die schwächsten Kategorien der Gesellschaft. Durch die Beharrlichkeit ihres Bittens bringt jedoch die Witwe den Richter dazu, ihr zu ihrem Recht zu verhelfen.

Jesus hebt zweierlei an diesem Gleichnis hervor: Der barmherzige Gott ist natürlich das Gegenteil dieses ungerechten Richters; um wie viel mehr also wird Gott als guter und gerechter Vater die Gebete erhören. Deshalb ermahnt Jesus dazu, „unermüdlich zu beten“, auch über Momente der Entmutigung hinaus. Jesus selbst sei Vorbild für das inständige Gebet, sagte der Papst unter Verweis auf die Szene im Garten Getsemani, als Jesus sich dem Vater ganz anvertraute: „Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Mt 26,39). „Das ist es, was beim Beten geschieht“, so der Papst: „Das Objekt des Gebets tritt in den Hintergrund; was zählt, ist in erster Linie die Beziehung zum Vater. Das Gebet verwandelt den Wunsch des Betenden und formt ihn nach dem Willen Gottes, worin auch immer dieser bestehen mag, denn wer betet, sucht vor allem anderen die Einheit mit Ihm, der barmherzige Liebe ist.“

Am Ende der Audienz lud der Papst alle in Rom anwesenden Gläubigen, Römer wie Pilger, zur Fronleichnamsprozession ein. Franziskus feiert an diesem Donnerstag um 19 Uhr auf dem Vorplatz der Lateranbasilika, seiner Bischofskirche, die heilige Messe. Danach wird das Allerheiligste in einer Prozession bis zur Basilika Santa Maria Maggiore getragen. Ein „feierlicher öffentlicher Akt des Glaubens und der Liebe zu Jesus, der wirklich in der Eucharistie anwesend ist“, erklärte Franziskus.

(rv 25.06.2016 gs)








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