2016-05-20 12:15:00

Österreich: Theologen wehren sich gegen Laun-Wahlempfehlung


Die Wahlempfehlung des Salzburger Weihbischofs Andreas Laun für den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer heizt weiter die innerkirchliche Diskussion an: So haben sich nun auch der Dekan und der Vizedekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg kritisch zu Wort gemeldet und Weihbischof Laun einen Verstoß gegen zentrale Prinzipien und Positionen des Zweiten Vatikanischen Konzils vorgeworfen. Launs Bezeichnung anderer Positionen als „gehirngewaschen" sei „diffamierend" und entspreche nicht dem, „was ein Bischof 'im Lichte des Evangeliums' zu sagen und zu urteilen hat", heißt es in der von Dekan Dietmar Winkler und Vizedekan Ulrich Winkler unterzeichneten Erklärung. Die Aufgabe eines Bischofs bestehe darin, „sich sachkundig zu machen und einen Dialog zu eröffnen" und nicht, Andersdenkende auszugrenzen.

Österreich wählt am Sonntag einen neuen Bundespräsidenten. Gegen Hofer tritt der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen an, den Laun als „links-extrem“ bezeichnet hatte. Bereits am Donnerstag hatte Kardinal Christoph Schönborn Launs Vorgangsweise kritisiert und bekräftigt, dass die österreichischen Bischöfe seit Jahrzehnten aus gutem Grund keine Wahlempfehlungen für bestimmte Kandidaten abgeben. Gleichzeitig appellierte der Vorsitzende der Bischofskonferenz an die Vertreter des katholischen Lebens, bei Wortmeldungen „auf ihren Stil zu achten und Andersdenkende nicht zu verurteilen“.

(kap 20.05.2016 gs)








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