2016-05-19 11:32:00

Kasper: Luther hat die Tür offen gelassen


Nach Ansicht des emeritierten Kurienkardinals Walter Kasper hat Martin Luther vor 500 Jahren die Tür zu einer möglichen ökumenischen Verständigung offen stehen lassen. Nach einer langen, von Kontroversen und Blockaden gezeichneten Durststrecke sei die Kirche gerade in jüngster Zeit auf dem Weg der Einheit wieder ein gutes Stück weiter gekommen. Das schreibt der Kardinal, der lange Jahre als Präsident des vatikanischen Einheitsrates tätig war, am Donnerstag in der Vatikanzeitung „L´ Osservatore Romano“. Den Verdienst an dieser Annäherung trügen verstärkte Ökumenebestrebungen in Folge des II. Vatikanischen Konzils, die anstelle von verhärteten Positionen vermehrt auf Dialog setzten, so die Einschätzung des Kardinals. Das Reformationsgedenkjahr 2017 sei eine Chance für evangelische und katholische Christen wie auch für diejenigen, die sich ein gemeinsames Zeugnis beider Kirchen erhofften.

Der Text des Beitrages ist einem Buch Kaspers entnommen, das in diesen Tagen in Italien erscheint. Es basiert auf einem erweiterten Vortrag, den der Kardinal am vergangenen 18. Januar bei einer Konferenz der Humboldt-Universität Berlin gehalten hat. Das Buch trägt den Titel „Martin Luther. Eine ökumenische Perspektive“ und ist auf Deutsch im Patmos-Verlag erschienen.

(rv 19.05.2016 cs)








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