2016-05-15 11:22:00

Franziskus: Wiedergeburt durch den Heiligen Geist


Durch die Sendung Jesu und des Heiligen Geistes erfährt die Kirche eine Wiedergeburt, die Gläubigen werden wieder zu Kindern Gottes und zu Brüdern und Schwestern. Das sagte Papst Franziskus am Sonntag bei der Pfingstmesse im Petersdom. Die Vaterschaft Gottes befreie uns durch die Gabe des Sohnes und des Heiligen Geistes von unserem Waisensein. Denn durch unsere Sünden sei unsere Beziehung zum Vater zerstört worden. Jesus aber habe seine Jünger vor seinem Abschied getröstet und gesagt: „Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen“ (Joh 14,18).

Das ganze Heilswerk sei ein Werk der Wiedergeburt, so Franziskus. Aber immer wieder würden wir auch heute zu Waisen, immer aufs Neue müssten wir befreit werden: „Die innere Einsamkeit, die wir auch mitten in der Menge von Menschen verspüren und die bisweilen zu einer existenziellen Traurigkeit werden kann; die vermeintliche Unabhängigkeit von Gott, die mit einer gewissen Sehnsucht nach seiner Nähe einhergeht; der verbreitete geistliche Analphabetismus, weswegen wir unfähig sind zu beten; die Schwierigkeit, das ewige Leben als Fülle der Gemeinschaft, die schon hier aufkeimt und nach dem Tod erblüht, als wahr und wirklich zu empfinden; die Mühe, den anderen als Bruder zu erkennen, insofern er ja Kind desselben Vaters ist; und andere ähnliche Zeichen.“

All dem widersetze sich die Gotteskindschaft, die unsere ursprüngliche Berufung sei. „Dafür sind wir geschaffen; es ist unsere innerste DNA, die jedoch zerstört wurde und zu deren Wiederherstellung das Opfer des eingeborenen Sohnes erforderlich war.“ Jesu Tod am Kreuz sei eine „unermessliche Gabe der Liebe“ gewesen, die Ausgießung des Heiligen Geistes „wie ein unendlicher Gnadenstrom“. „Wer in dieses Geheimnis der Wiedergeburt gläubig eintaucht, wird zur Fülle des Lebens als Kind Gottes wiedergeboren“, so Franziskus wörtlich.

Der Heilige Geist mache, dass wir zu Christus gehörten: „Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm“ (Röm 8,9) zitierte Franziskus aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer. Durch den Geist würden wir nicht nur wiedergeboren als Kinder Gottes, sondern zugleich zu Geschwistern. „Indem er unsere Beziehung der Zugehörigkeit zum Herrn Jesus Christus festigt, lässt der Geist uns in eine neue Dynamik der Geschwisterlichkeit eintreten. Durch den Bruder aller, nämlich Jesus, können wir auf neue Weise in Beziehung zu den anderen treten, nicht mehr als Waisen, sondern als Kinder desselben gütigen und barmherzigen Vaters. Und das ändert alles!“ Wir könnten uns als Brüder und Schwestern sehen, und unsere Unterschiede vermehrten nur die Freude und das Staunen darüber, dass wir zu dieser einen Vaterschaft und Geschwisterlichkeit gehörten, so Franziskus. 

Am heutigen Pfingstfest erinnerte Franziskus auch an die Mutter Maria. Sie sei das „lebendige Gedächtnis des Sohnes“ und die „lebendige Anrufung des Heiligen Geistes“. Sie sei die Mutter der Kirche, deren Fürbitte Franziskus die Christen, die Familien und die Gemeinschaften anvertraute, die in diesem Augenblick die Kraft des Geistes, und des Beistands, der Freiheit und des Friedens am meisten brauchten.

 

(rv 15.05.2016 cz)








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