2016-05-13 13:14:00

Heiliger Johannes Paul II., bete für uns!


Er war der erste Slawe auf dem Heiligen Stuhl. Mit seiner charismatischen Ausstrahlung gewann er die Herzen der Menschen für sich, die gesamte Welt war über sein langsames und öffentliches Sterben betroffen: Der Heilige Johannes Paul II. Schon zehn Jahre sind seit seinem Tod vergangen. Und trotzdem versammeln sich weiterhin jeden Donnerstag um 7 Uhr früh bis zu tausend Gläubige im Petersdom am Grab des polnischen Papstes, um gemeinsam die Eucharistie zu feiern. Wie kann es sein, dass immer noch so viele Menschen Johannes Paul II. so sehr verehren? Radio Vatikan hat mit Sławomir Oder gesprochen. Er hat den Seligsprechungsprozess Johannes Pauls II. als Postulator begleitet:

„Ich glaube, die Tatsache, dass sich so viele Menschen am Grab Johannes Pauls II. versammeln, dass sie weiterhin hierher pilgern, Briefe schreiben, Bücher lesen, an Gottesdiensten oder Treffen teilnehmen, die Johannes Paul II. gewidmet sind, ist einfach die Bestätigung seiner Heiligkeit.“

Rosen, Briefe mit Bitte um Fürsprache oder auch kleine Zettel mit einem einfachen „Danke“ liegen am Grab des Papstes. Viele Gläubige sind überzeugt: Johannes Paul II. lässt ihre Gebete nicht unbeantwortet. Alle leitet er zum Herrn weiter. Einige sprechen sogar von Wundern. Für Sławomir Oder ist das eindeutig ein Zeichen dafür,

„dass die Menschen ihn lieben und seine Nähe spüren. Für uns, die wir sozusagen aus der Generation Johannes Pauls II. kommen, war er die Verkörperung des Ideals der Vaterschaft. Und das ist bis heute so geblieben. Wenn heute die Menschen an sein Grab kommen, dann kommen sie an das Grab eines Verwandten, eines geliebten Menschen.“

Geliebt wird der polnische Papst besonders von seinen Landsleuten. In Polen ist er überall präsent: es gibt Denkmäler, Straßen, die nach ihm benannt und Institute, die ihm gewidmet sind. Ein Widerspruch angesichts der aktuellen Situation Polens? Der heilige Johannes Paul II. liebte die Menschen – die Regierung Polens will einige nicht im Land haben. Die Medien beklagen zunehmende Zensur und die Regierung plant eine fragwürdige Verfassungsänderung. Viele Polen bangen um ihre Freiheit. Jene Freiheit, die schon in der Vergangenheit bedroht gewesen ist – in neuster Zeit durch den Nationalsozialismus oder auch das kommunistische Regime. Johannes Paul II. durchlebte diese schweren Zeiten. Was würde er wohl angesichts der aktuellen Lage in Polen sagen, haben wir Sławomir Oder gefragt:

„Ich glaube, Sorgen macht er sich keine. Denn er war ein Mensch voller Gottvertrauen. Und er wusste, dass die ganze Geschichte Gott gehört. Mit Sicherheit: Wir leben in schwierigen Zeiten. Und diese Zeiten sind nicht nur schwierig für Polen oder Europa, sondern für die ganze Welt. Die Nähe der Heiligen wirkt sich ganz bestimmt auch inspirierend auf die Menschen aus, die Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen. Ich glaube und bin sicher, dass Johannes Paul II. den Menschen nahe sein will, die wichtige Entscheidungen treffen. Aber wie gesagt: Johannes Paul II. war immer davon überzeugt, dass Gottes Wille den Lauf der Geschichte begleitet.“

(rv 12.05.2016 mk)








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