2016-05-10 13:09:00

Philippinen: Neuer Präsident will sich bei Papst entschuldigen


Der neue philippinische Präsident scheint kein großer Fan von Franziskus zu sein: vor einem Jahr noch hatte Rodrigo Duterte den Papstbesuch in dem größtenteils katholischen Inselstaat im pazifischen Ozean scharf kritisiert und den Papst selbst mit heftigen Schimpfwörtern betitelt. Nun ist der 71-jährige Politiker mit knapp 39 Prozent der Wählerstimmen am Montagabend zum neuen Präsidenten der Philippinen gewählt worden.

Duterte wolle sich nun allerdings nach Aussage seines Sprechers persönlich für seine Papstbeschimpfung entschuldigen. Als Präsident wolle Duterte baldmöglichst zu einem Besuch in den Vatikan aufbrechen, gab er am Dienstag bekannt. Laut philippinischen Medienberichten hat sich der umstrittene Politiker bereits in einem Brief an den Papst für seine beleidigenden Äußerungen entschuldigt.

„Steh auf und geh!“, mit diesem Bibelzitat eröffnen die Bischöfe des Inselstaates einen Glückwunsch-Brief an den neuen Präsidenten. Sie hoffen, dass nun der Dialog zwischen Vertretern des Staates und der Kirche fortgeführt werde. Bischöfe, aber auch Menschenrechtsorganisationen hatten vor der Wahl Dutertes gewarnt. Dieser punktete mit seiner Botschaft einer kompromisslosen Politik der Härte zur schnellen und endgültigen Lösung des Kriminalitätsproblems.

Kurz vor der Bekanntgabe des Wahlsiegs von Duterte hatte der Vorsitzende der Philippinischen Bischofskonferenz, Erzbischof Socrates Villegas, eine „wachsame Zusammenarbeit“ mit den Kandidaten auf allen Ebenen angekündigt. „Wir fordern die Gläubigen auf mit der Regierung zum Wohl aller zusammen zu arbeiten und werden wachsam bleiben und prophetisch, mahnend oder korrigierend sein: das ist unsere Mission“, so Erzbischof Villegas. Den Gewinner der Wahl erinnerte er daran, dass der Wahlsieg „nicht auf Berühmtheit oder Popularität beruht sondern auf Gott, der euch zum Dienst an den Schwachen und an Menschen in Not beruft“.

Mit Todesschwadronen will er eigenen Angaben zufolge Tausenden Kriminellen den Garaus machen. Zu seinem Wahlprogramm gehörte auch die Drohung an das Parlament, mit diktatorischen Mitteln zu regieren wollen, sollten ihm die Abgeordneten Steine in den Weg legen.

(rv/reuters/kna/fides 10.05.2016 mg)








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