2016-05-02 13:11:00

Papst an Orden: „Sich ständig anpassen und erneuern“


Christliche Sklaven aus der Hand von Muslimen freikaufen: Zu diesem Zweck ist der Mercedarier-Orden seinerzeit gegründet worden, lange vor „IS“, im Barcelona des 13. Jahrhunderts. Die Mitglieder – ursprünglich übrigens in der Mehrheit Laien und nicht Kleriker – schreckten auch nicht davor zurück, sich selbst als Austauschgeiseln anzubieten, um gefangene Christen auszulösen. Mittlerweile haben die Mercedarier, die sich „O. de M.” abkürzen, das Militärische drangegeben und sich auf Schulwesen und Mission verlegt. An diesem Montag war ihr Generalkapitel bei Papst Franziskus.

Natürlich erinnerte der Papst an die große Vergangenheit der Mercedarier; aber er ermunterte sie, nicht dabei stehenzubleiben, sondern sich auf „neue Herausforderungen“ einzustellen. „Das wirkliche Leben des Ordens muss vom ständigen Bemühen, sich anzupassen und zu erneuern, bestimmt sein... In diesem Geist können wir dann tatsächlich von Prophetie sprechen. Denn Prophet sein bedeutet, dem ewigen Wort unsere Menschenstimme zu leihen und uns selbst zu vergessen, so dass Gott seine Allmacht in unserer Schwäche manifestieren kann.“

Franziskus unterstreicht gern den „prophetischen“ Charakter des Ordenslebens – und die Notwendigkeit, dass die Kirche „rausgehen“ muss zu den Menschen am Rand. Beide Gesichtspunkte band er jetzt zusammen. „Der Prophet versteht an die Peripherien hinauszugehen; und für diese Wegstrecke kann man nur leichtes Gepäck gebrauchen. Der Heilige Geist ist ein sanfter Wind, der uns vorwärts treibt... Eure Väter sind so weit gegangen, sich als Geiseln an die Seite der Armen, Ausgeschlossenen, Weggeworfenen zu stellen, um ihnen Trost zu bringen, mit ihnen zu leiden... Und das voller Beharrlichkeit, im Schweigen eines frei und großzügig an andere übereigneten Lebens. Ihnen zu folgen heißt begreifen, dass wir, um andere zu befreien, ,klein´ werden, uns zu den Gefangenen gesellen müssen. So werden wir nicht nur unseren Vorsatz der Befreiung anderer in die Tat umsetzen, sondern auch selbst die wahre Freiheit finden. Denn im Armen und Gefangenen erkennen und finden wir unseren Erlöser.“

(rv 02.05.2016 sk)








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