2016-04-30 11:57:00

US-Jesuit verteidigt „Amoris Laetitia“


Die Lehre der Kirche „lässt sich nicht auf Regeln reduzieren“, man darf sie „nicht loslösen von der gelebten und verändernden Dynamik des Glaubens“. Mit diesen Worten verteidigt der US-Theologe Thomas P. Rausch das Papstschreiben „Amoris Laetitia“. In der italienischen Jesuitenzeitschrift „Civiltà Cattolica“ betont Rausch, die Lehre stehe „im Dienst der pastoralen Mission der Kirche“.

Der Jesuit verweist auf die Konzilskonstitution „Dei Verbum“ (1965), die die „historische Natur der Kirche“ herausgearbeitet habe. Das bedeute, dass sich in der Kirche, mit der Hilfe des Heiligen Geistes, das Verständnis „der überlieferten Dinge und Worte“ weiterentwickle. „Daraus ergibt sich klar, dass die Lehre in ihrer Dynamik aufs engste mit der gelebten Geschichte der Kirche verbunden ist“, so Rausch. Auch Johannes XXIII. habe bei der Eröffnung des Konzils ausdrücklich darauf hingewiesen, „dass das Vertiefen und neu Darlegen der Lehre den lebendigen Zusammenhang zwischen der Lehre und der Verkündigung berücksichtigen muss“.

Je tiefer die Kirche „ins Geheimnis Gottes eindringt“, desto eher ändere sie auch ihre Haltung in wichtigen Fragen. Das sei im Lauf der Geschichte etwa bei den Themen Religionsfreiheit oder Sklaverei passiert. Hier wie in der Überzeugung, dass es außerhalb der Kirche „kein Heil“ gebe, hat es nach Pater Rauschs Überzeugung „eine deutliche Entwicklung in der Lehre“ gegeben.

Papst Franziskus gehe es darum, „die Lehre neu in einen Kontext des Dienstes an der pastoralen Mission der Kirche zu stellen“, schreibt der Jesuit. Das bringe „Entwicklungen und Korrekturen“ mit sich, die allerdings „dem wesentlichen Kerygma und den Prinzipien“ der christlichen Botschaft treu blieben.

(rv 30.04.2016 sk)








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