2016-04-27 14:18:00

Peru: Bischöfe warnen vor Ausweitung der Todesstrafe


Eine klare Stellungnahme gegen die Todesstrafe haben die Bischöfe Perus an diesem Dienstag formuliert. Anlass war die Forderung der Präsidentschaftsanwärterin Keiko Fujimori, die Todesstrafe für Sexualtäter an Kindern unter sieben Jahren sowie für Terroristen einzuführen. In einer unmittelbar folgenden Stellungnahme betonte die Bischofskonferenz die Schutzwürdigkeit des menschlichen Lebens: „Das menschliche Leben ist ein Geschenk Gottes, und deswegen sind wir dazu angehalten, es zu respektieren und zu schützen, vom ersten Moment der Zeugung an bis zu seinem natürlichen Ende.“

Dabei stehe außer Frage, dass die Kirche die Pflicht des Staates anerkenne, „Strafen zu verhängen, die der Schwere des Deliktes angemessen sind“, ohne dabei „in seltensten Fällen“ auch die Todesstrafe auszuschließen. Dennoch gebe es praktisch kaum bis gar keine Fälle, in denen sich die „absolute Notwendigkeit“ der Vollstreckung der Todesstrafe ergebe.

Entfacht ist die Todesstrafe-Debatte im Wahlkampf um das Präsidentenamt, der in Peru nach dem Urnengang vom 10. April nun in die zweite Runde gegangen ist. Die im ersten Wahlgang aussichtsreichste Kandidatin um Ollanta Humalas Nachfolge, Keiko Fujimori, hatte sich bisher für ein hartes Vorgehen gegen Terroristen und Gewalttäter ausgesprochen. Die 40-jährige japanischstämmige Tochter des inhaftierten Ex-Präsidenten trifft in der Stichwahl auf den früheren Weltbank-Volkswirt Pablo Kuczynski.

(rv/kap 27.04.2016 cs)








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