2016-04-23 12:13:00

60.000 Jugendliche beim Papst


Rom wird bevölkert von Jugendlichen am diesem Wochenende. Papst Franziskus lädt ein zum „Jubiläum der Jugend“ im Heiligen Jahr. Mehrere zehntausend Kinder und Jugendliche sind dem Ruf gefolgt. Trotzdem ist das Pilgeraufkommen für das Heilige Jahr immer noch gering, berichten Organisatoren.

Es staut sich etwas am Eingangszelt zum Pilgerweg. 60.000 Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren ziehen dieses Wochenende durch die Straßen von Rom. Gemeinsam mit dem Papst wollen sie das ‚Jubiläum der Jugend‘ feiern, einer der Höhepunkte im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Auf dem Weg zum Petersdom legen sie den gleichen Weg zurück wie alle Pilger des Heiligen Jahres. Los geht es für die Jugendlichen in einem kleinen weißen Zelt mit der Aufschrift „Misericordiae“ – Barmherzigkeit: „Am Übergang von der Engelsburg zur Via della Conciliazione. Gruppen bekommen dort ein Pilgerkreuz überreicht. Sammeln sich und gehen gemeinsam dann durch diesen abgegrenzten Pilgerweg durch, der dann auch flankiert und geschützt wird von ehrenamtlichen Helfern,“ weiß Pfarrer Werner Demmel, der das deutschsprachige Pilgerzentrum in Rom leitet.

Ihr Pilgerweg führt sie über mehrere Gebets-Stationen zum Petersplatz. Dort warten 150 Priester auf sie, unter ihnen kurzzeitig und überraschend auch Papst Franziskus persönlich, um ihnen die Beichte abnehmen. Dafür sind 150 ,Beichtstühle´ zwischen den Kolonnaden des Petersplatzes aufgebaut. Wie selbstverständlich sitzt auch Franziskus auf einem der Plastikstühle. Nach Empfang des Sakraments durchschreiten die Jugendlichen die Heilige Pforte im Petersdom. Trotz der guten Resonanz der Jugend fallen die Anmeldezahlen für das Heilige Jahr eher gering aus, sagt Pfarrer Demmel. „Wir waren Anfang des Jahres noch sehr ungewiss, wie es sich entwickelt. Es war ungewöhnlich ruhig. Wir hatten ein niedrigeres Pilgeraufkommen als im Vorjahr, trotz des Heiligen Jahres.“

Seit Ostern verbessere sich die Situation und mehr Pilger meldeten sich an. „Es war so, als würde man einen Hebel umlegen. Plötzlich wurden wir überlaufen. Wir sind froh, dass es sich so entwickelt hat, aber es ist deutlich weniger als letztes Jahr. Ich denke auch eine Folge der Verunsicherung nach Paris und Brüssel.“

Pfarrer Demmel führt die Zahlen aber auch auf das komplizierte Anmeldeverfahren für das Heilige Jahr zurück. Pilgergruppen können sich nicht im deutschen Pilgerzentrum anmelden, sondern müssen zum eigens eingerichteten Pilgerbüro fürs Heilige Jahr. Kein einfacher Prozess, der einige auch zum Aufgeben bringt. Wenn die Jugendlichen an der Heiligen Pforte im Petersdom ankommen, erreichen sie das Ziel der Pilger des Heiligen Jahres. Viele Pilger beklagen, dass hier die Stimmung alles andere als andächtig ist. Ein Großteil der Menschen hier seien Touristen, denen die Bedeutung der Heiligen Pforte nicht bewusst sei. Der Tipp von Pfarrer Demmel für die jugendlichen  Pilger: Früh aufstehen. „St. Peter öffnet ja ab sieben Uhr. Es erwartet einen keine Schlange. Sehr schnell und gelassen kommt man durch und ist an der Heiligen Pforte.  Man kann danach sogar einem Gottesdienst beiwohnen. Danach kann man in Ruhe und betend nach vorne zur Confessio gehen und seinen Pilgerweg abschließen.“

Zum Abschluss des Wochenendes wartet dann noch der Gastgeber auf die Jugend, um 10:30 Uhr feiert Papst Franziskus am Sonntag auf dem Petersplatz Gottesdienst mit den jungen Pilgern. Radio Vatikan überträgt live.

(rv 23.04.2016 rs)








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