2016-04-20 10:41:00

Papstappell: Ukraine-Konflikt nicht vergessen


Papst Franziskus ist besorgt über den weiterköchelnden Krieg in der Ost-Ukraine. Viele hätten den „bewaffneten Konflikt“, unter dessen Folgen die ukrainische Bevölkerung „seit einiger Zeit“ leide, „vergessen“. Das sagte er bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz in Rom.

„Wie Sie wissen, habe ich die Kirche in Europa darum gebeten, eine Kollekte durchzuführen, um diesem humanitären Notstand zu begegnen. Ich danke schon im voraus allen, die großzügig zu der Initiative beitragen werden; sie findet am kommenden Sonntag, 24. April, statt.“

Der Krieg in der Ostukraine, der vor zwei Jahren ausbrach, hat allein im März etwa fünfzig Todesopfer gefordert; das sind fast wieder so viele wie vor dem Inkrafttreten des Minsker Friedensabkommens vom Februar 2015. Der Ukraine-Konflikt war auch Thema beim Treffen des Papstes mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill von Moskau; es fand vor zwei Monaten auf Kuba statt.

Deutsche Bischöfe geben 500.000 Euro

Die deutschen Bischöfe folgen dem Aufruf von Papst Franziskus und stellen für die humanitäre Arbeit in der Ukraine 500.000 Euro zur Verfügung. Das hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Mittwoch bekanntgegeben. Darüber habe er auch schon mit Franziskus gesprochen.

Marx rief die katholischen Christen darüber hinaus zu einer großzügigen Spende bei der Kollekte am Pfingstsonntag (15. Mai) auf. „Seit vielen Jahren ist die Ukraine ein Förderschwerpunkt unseres Osteuropa-Hilfswerkes Renovabis. Das wird auch weiterhin und gerade jetzt so sein. Wie wichtig gerade die Unterstützung dieses Landes ist, hat uns Papst Franziskus vor Augen geführt.“ 

Papst betet auch für Erdbebenopfer in Ecuador

Ein weiterer Appell von Papst Franziskus galt an diesem Mittwoch den Opfern des verheerenden Erdbebens von Ecuador. Seinen „Brüdern und Schwestern“ in diesem Land sei er in diesen „Momenten des Schmerzes“ sehr nahe, sagte er.

Das Beben hat nach jetzigem Stand mindestens 480 Todesopfer gefordert; mehr als 4.000 Menschen wurden verletzt, 231 Menschen gelten derzeit als verschwunden. Franziskus hatte das Land im vergangenen Sommer besucht.

(rv 20.04.2016 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.