2016-04-16 08:10:00

Kardinal Maradiaga: „Migranten sind keine Feinde“


Gerade während einige Länder versuchen, sich gegen Schutzsuchende abzuschotten, „öffnet sich“ Papst Franziskus und bricht nach Lesbos auf, um Flüchtlingen zu begegnen. Der honduranische Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, einer der wichtigsten Berater von Franziskus, sieht in der humanitären Papstvisite auf der griechischen Insel ein „sehr wichtiges Zeichen“, wie er Radio Vatikan im Interview sagte.

Es sei „sicherlich nicht leicht“, eine solche Ein-Tagesreise anzutreten, der Papst mache das „auch aus Liebe“ und mit der Absicht, in der ganzen Gemeinschaft einen Nachdenkprozess in Gang zu bringen über das, was Flüchtlinge seien: „Flüchtlinge und Migranten sind keine Feinde, sondern Menschen, die leiden, arme Leute, die Hilfe brauchen“, sagte der Kardinal. Mauern bezeichnete er als „Negation der Solidarität“. Mit der Flüchtlingskrise umzugehen, sei „sicherlich ein komplexes Problem, aber der Heilige Vater ruft mit dieser ökumenischen Geste zu mehr Menschlichkeit auf“.

Auf die Frage, ob er an die Papstreise nach Lesbos auch die Hoffnung auf Gewissensbildung politischer Führer knüpfe, sagte Maradiaga: „Alle müssen aufwachen, denn auch das ist ein Werk der Barmherzigkeit, und das darf im Jahr der Barmherzigkeit nicht fehlen.“

Kardinal Maradiaga koordiniert den K9-Rat der neun Kardinäle, die Franziskus bei der Kurienreform beraten. Lange Jahre war er Präsident von Caritas Internationalis, der Dachorganisation der nationalen Caritasorganisationen im Vatikan.

(rv 15.04.2016 gs)








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