2016-04-12 14:35:00

Vatikan/Ukraine: Delegation aus Tschernobyl bei Papstaudienz


Zum 30. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl reist eine Gruppe von Helfern und Geistlichen aus der Ukraine zur Papstaudienz nach Rom. Damit wollen die rund 50 Personen ein Zeichen „gegen das Verdrängen und Vergessen“ des Atomunfalls vom 26. April 1986 und seiner Folgen setzen, wie das Internationale Begegnungs- und Bildungswerk (IBB) als Mit-Initiator am Dienstag in Dortmund mitteilte. Bei der Reise vom 19. bis 22. April stehe neben der Generalaudienz am 20. April bei Papst Franziskus auch ein ökumenischer Gottesdienst in der Basilika Santa Maria Maggiore auf dem Programm.

Unter den Teilnehmern sind die katholischen Erzbischöfe von Minsk und Mobiliow, Tadeusz Kondrusiewicz, und von Lwiw (Lemberg), Mieczyslaw Mokrzycki, sowie weitere hochrangige Vertreter auch der evangelisch-lutherischen Kirche. Darüber hinaus werden zahlreiche Liquidatoren aus der Ukraine und Weißrussland mitreisen. Liquidatoren wurden die bis zu 850.000 Helfer wie Sanitäter, Krankenschwestern, Soldaten oder Feuerwehrleute genannt, die nach dem Unglück radioaktiven Schutt beseitigten und durch ihren Einsatz Schlimmeres verhinderten.

Die Reise innerhalb der Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ des IBB wird von dem Bildungswerk und vom Umweltbüro der griechisch-katholischen Kirche organisiert sowie durch das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis gefördert. Das IBB wurde vor 30 Jahren unter dem Leitwort „Grenzen überwinden“ gegründet. Träger der nach eigenen Angaben unabhängigen Organisation ist ein ökumenischer Verein. Am 26. April 1986 richtete die Explosion in Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe Kiew verheerende Schäden an. Die Zahl der Opfer liegt nach Expertenschätzungen zwischen 8.000 und mehreren Hunderttausend.

(kna 12.04.2016 cz)








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