2016-04-13 14:11:00

Amoris Laetitia: Das Familien-Schreiben von Papst Franziskus


 

„Es geht um die Freude an der Familie, um die Freude an der Ehe“: Kardinal Christoph Schönborn hat das Dokument des Papstes zum Abschluss des synodalen Prozesses zur Familie am 8. April im Vatikan vorgestellt und auch gegenüber Radio Vatikan ausführlich gewürdigt.

Um das knapp 200-Seiten lange Dokument würdigen zu können, haben wir ausführlich berichtet. An dieser Stelle möchten wir unsere Berichte noch einmal in einem Überblick vorstellen.

Das Dokument

Der Volltext des Dokuments

„Ich werde die aktuelle Situation der Familien betrachten, um „Bodenhaftung“ zu bewahren“, so leitet Papst Franziskus sein Schreiben ein: Ein Inhaltsverzeichnis des Dokuments.

Um sich in diesem, wie der Papst sagt, umfangreichen Text orientieren zu können, geben wir hier einen Überblick über die wichtigsten Punkte der Apostolischen Exhortation.

Papst Franziskus beginnt sein Schreiben damit, dass er die richtige Perspektive auf das Thema gewinnt. Wie er später sagen wird, geht es nicht um das Verteidigen von etwas verloren Geglaubtem, es geht auch nicht um die Anpassung an die Welt um uns, er schaut erst einmal auf Gott und die Menschen: Eine Einführung

In seinem Blog beantwortet Pater Bernd Hagenkord die Frage, was man unbedingt über Amoris Laetitia wissen muss, ohne alle 200 Seiten eifrig studiert zu haben.

 

Themen

Die Versuchung ist groß, den gesamten Text oder auch nur Kapitel acht nach Hinweisen auf Anworten nach den heißen Themen durchzulesen, aber sie wollen ebenfalls behandelt werden. Wie verhält es sich denn nun mit der während des synodalen Prozessen so dominanten Frage, zum Beispiel die Wiederverheiratet Geschiedenen und ihr Zugang zu den Sakramenten.

„Unterscheidung“ ist einer der zentralen Begriffe geworden, die seit der letzten Synodenversammlung in der Debatte zum Umgang mit komplexen Situationen immer häufiger genannt werden: der heimliche Star des Dokuments.

 

Zur Vertiefung

Mit dem Dokument Amoris laetitia zu Ehe und Familie hat Papst Franziskus der katholischen Kirche „eine Art Langzeittherapie verordnet“. Das sagt die Theologin Ute Eberl, die als leitende Seelsorgerin im Erzbistum Berlin wirkt und als Gasthörerin die Welt-Bischofssynode 2014 begleitete. 

In seinem Apostolischen Schreiben „Amoris Laetitia“ über die „Freude der Liebe“ beruft sich Papst Franziskus immer wieder auf seinen Vorgänger, den heiligen Johannes Paul II. Das liegt daran, dass schon dieser zwischen 1979 und 1984 in den Katechesen seiner Generalaudienzen eine sogenannte „Theologie des Leibes“ entwickelt hat.

Martin Luther King ist im Dokument mit einem langen Zitat präsent, der Papst führt ihn an, als es darum geht, die Feindschaft überwindende Liebe zu erklären. Einige Gedanken dazu.

Es sind besonders viele Vorschläge der deutschen Sprachgruppe in das Dokument eingeflossen, meint im Radio-Vatikan-Interview der Synodenteilnehmer Abt Jeremias Schröder.

 

weitere Reaktionen

Als „Ermutigung zum Leben und zur Liebe“ haben die deutschen Bischöfe die am Freitag veröffentlichte Botschaft von Papst Franziskus zu Ehe und Familie gewürdigt.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat dazu aufgerufen, die Spannungen und offenen Fragen im Papstschreiben zu Ehe und Familie auszuhalten.

Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper hat die Papstbotschaft zu Ehe und Familie als „bemerkenswertes Dokument“ gewürdigt.

Amoris Laetitia öffnet neue Türen und wird bei den deutschen Laienkatholiken viele Impulse geben. Das sagt der Präsident des des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg. 

Der Freiburger Theologe Eberhard Schockenhoff sieht im neuen Papstdokument zu Ehe und Familie eine Bestätigung des Freiburger Zugehens auf wiederverheiratete Geschiedene.

Brigitte Vielhaus von der katholischen Frauengemeinschaft Deutschland begrüßt das Dokument und die Lebensnähe, die sie darin liest. 

Der emeritierte Tübinger Religionspädagoge Albert Biesinger hält die öffentliche Wahrnehmung des Schreibens „Amoris Laetitia“ von Papst Franziskus für zu einseitig.








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