2016-03-20 08:58:00

Papst am Palmsonntag: „Jesus lädt uns ein, uns zu reinigen”


Mit seiner Erniedrigung hat Jesus die Menschen dazu eingeladen, ihr Leben zu reinigen. Das unterstrich der Papst in seiner Predigt am Palmsonntag auf dem Petersplatz. Tausende Pilger und Gläubige aus der ganzen Welt – man sah dies anhand der vielen wehenden Fahnen – nahmen an der Feierlichkeit zu Beginn der Karwoche mit Papst Franziskus teil. An Palmsonntag wird der feierliche Einzug Jesu in Jerusalem gefeiert, was ein Gegensatz zur ganzen Karwoche bildet mit dem Leiden und der Schmach Jesu. Denn Jesus habe „an seinem Leib auch die Gleichgültigkeit“ erlebt, wie es heute „viele Flüchtlinge“ erlebten, „für deren Schicksal viele nicht die Verantwortung übernehmen wollen“, so der Papst.

„Die Art und Weise des göttlichen Handelns mag uns so fern vorkommen, während wir uns schwer tun, wenigstens ein bisschen von uns selbst aufzugeben“, so der Papst in seiner Predigt. Jesus habe für die Gläubigen auf sich verzichtet; „was kostet es uns dagegen, für ihn und für die anderen auf etwas zu verzichten!“ Es genüge jedoch nicht, „nur sich zu freuen, weil der auferstandene Jesus kommt, um uns zu erlösen, sondern wir sind auch aufgerufen, seinen Weg zu wählen: den Weg des Dienstes, der Hingabe und der Selbstverleugnung“, fuhr Franziskus fort. „Wir können diesen Weg lernen, indem wir in diesen Tagen innehalten und den Gekreuzigten betrachten, den ,Lehrstuhl Gottes´.“

Der Papst ging auch auf die Palmsonntagsprozession auf dem Petersplatz ein, bei der in Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem mit in der Messfeier gesegneten Palmzweigen gefeiert wird. Zuvor war der Papst in einer langen Prozession gemeinsam mit Kardinälen und Bischöfen, die Palmwedel in den Händen trugen, über den Petersplatz gezogen.

Fußwaschung als Zeichen der Liebe Gottes

Das erste Zeichen der Liebe Gottes „bis zur Vollendung“ (Joh 13,1) sei die Fußwaschung gewesen, sagte der Papst in seiner Predigt. Jesus habe sich „bis zu den Füßen der Jünger, wie es nur die Sklaven tun“, gebückt. „Er hat uns mit seinem Beispiel gezeigt, dass wir es nötig haben, von seiner Liebe erreicht zu werden, die sich über uns beugt. Wir können nicht umhin, wir können nicht lieben, ohne dass wir zuerst von ihm geliebt werden, ohne dass wir seine überraschende Zärtlichkeit erfahren und ohne dass wir akzeptieren, dass die wahre Liebe im konkreten Dienen besteht“, so der Papst.

Dichtes Programm für den Papst

Papst Franziskus erwartet in der Karwoche wieder ein dichtes Programm. Höhepunkte sind am Karfreitag der traditionelle Kreuzweg am Kolosseum und schließlich die Ostermesse mit dem Segen „Urbi et orbi“ am kommenden Sonntag auf dem Petersplatz. Die Karwoche vor Ostern ist die Kernzeit der österlichen Passionszeit und für Christen die wichtigste Woche des Kirchenjahres.

(rv 20.03.2016 mg)








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