Belgien: 4 Millionen Euro Schmerzensgeld für Missbrauchsopfer

Knapp vier Millionen Euro Schadenersatz hat die katholische Kirche Belgien und das Schiedszentrum im Bereich sexuellem Missbrauch in den vergangenen vier Jahren an Missbrauchsopfer gezahlt. Die Summe der Opfer ergibt sich aus einem Bericht für den Zeitraum von 2012 bis 2015, der sich mit sexuellem Missbrauch innerhalb der Kirche beschäftigt und in Brüssel vorgestellt wurde. Insgesamt sind seit 2012 1046 Meldungen zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Belgien eingegangen. Der Großteil der Fälle (80%) soll sich vor mehr als 30 Jahren ereignet haben.

Von den vier Millionen Euro wurden bereits 1,2 Millionen Euro an 148 Opfer gezahlt und zudem mit weiteren 2,7 Millionen Euro Gerichtsverfahren finanziert. „Man kann die Vergangenheit nicht mehr ändern. Aber wir können zumindest versuchen, dass anzubieten, was in der Vergangenheit gefehlt hat: Humanität und Solidarität“, so der Psychologe und Präsident der Diözesan-Kommission zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, Manu Keirse. Außerdem gab Johan Bonny, Bischof von Antwerpen, bekannt, dass ein eigener Rat für Missbrauchsfragen eingerichtet werden soll. Dieser solle in Grenzfällen von inakzeptablem Verhalten Empfehlungen über geeignete Maßnahmen geben.

(sir 23.02.16 cb)