2016-02-09 14:37:00

Wiener Caritas-Hotel „magdas“: 22.000 Gäste im ersten Jahr


Vor rund einem Jahr hat in Wien das Caritas-Hotel „magdas“ seine Türen geöffnet, in dem 20 anerkannte Flüchtlinge gemeinsam mit 10 Hotel-Experten arbeiten. Wie die Betreiber bei einer Pressekonferenz am Dienstag resümierten, sei das soziale Konzept zur Gänze und das wirtschaftliche Ziel auch weitgehend erreicht worden. Im ersten Jahr nächtigten im „magdas“ knapp 22.0000 Gäste, die Durchschnitts-Auslastung betrug 55 Prozent, wie Caritas Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner und Geschäftsführerin Gabriela Sonnleitner berichteten.

Das Hotel ist eine 100-prozentige Tochter („magdas Social Business“) der Caritas der Erzdiözese Wien und befindet sich in einem früheren Pensionistenwohnheim in der Laufbergergasse 12 im zweiten Wiener Bezirk. Aktuell stehen 78 Zimmer zur Verfügung, ab März werden es 88 sein. Eine Übernachtung wird ab 62 Euro angeboten.  

„Die meisten unserer Mitarbeiter starteten ohne Vorkenntnisse in der Hotellerie und Gastronomie“, erläuterte Sonnleitner. Intensives berufsbegleitendes Training habe deshalb die tägliche Arbeit ergänzt. Ziel sei es, die Mitarbeiter so gut auszubilden, „dass sie auch in jedem anderen Hotel oder Restaurant in Österreich bestehen können“, sagte Sonnleitner.

Der Caritas-Generalsekretär forderte eine „schrittweise Öffnung“ des Arbeitsmarktes für Asylwerber nach 6 Monaten: „Wir glauben, dass es richtig ist, Menschen für sich selber sorgen zu lassen.“ Die Politik solle Menschen, die nach Österreich geflohen sind, endlich auch die Möglichkeit geben, für sich selbst zu sorgen. Schwertner: „Die Erfahrung macht uns sicher: Wer legal hier lebt, soll auch legal hier arbeiten können. Nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die Gesellschaft insgesamt hat hier nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen - in menschlicher wie auch in ökonomischer Hinsicht.“

Das Hotel-Projekt ist laut Schwertner auf fünf Jahre angelegt. Die Projektkosten betrugen 1,5 Millionen Euro. Die Mittel gab es in Form eines Kredits, der in diesen fünf Jahren zurückgezahlt werden soll. In ein bis zwei Jahren werde man aus den roten Zahlen kommen, zeigte sich Geschäftsführerin Sonnleitner optimistisch. Nachahmer seien explizit erwünscht. „Diese Idee soll sich multiplizieren“, sagte Sonnleitner in Richtung heimische Tourismusindustrie: „Es gibt einige Hotelketten, die sich bei uns schon Rat geholt haben.“

(kap/rv 09.02.2016 cz)








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