2016-02-09 13:10:00

Ukraine: Griechisch-katholisches Oberhaupt freut sich


Für den griechisch-katholischen Großerzbischof von Kyiv, Swjatoslaw Schewtschuk, ist das Treffen des Papstes mit dem Moskauer Patriarchen am 12. Februar auf Kuba ein bedeutendes Ereignis. Wie die ukrainische katholische Nachrichtenagentur Risu berichtet, sei das Oberhaupt der mit Rom unierten ukrainischen Kirche froh darüber, dass seine Kirche nicht länger als Hindernis für das Treffen betrachtet werde. Bisher hieß es in Moskau, ein Treffen des russisch-orthodoxen Patriarchen mit dem Papst sei wegen der griechisch-katholische Kirche in der Ukraine nicht möglich.

Dennoch erwartet Großerzbischof Schewtschuk keine großen Änderungen. Er sei froh darüber, dass es zu dem Treffen komme und dass das Moskauer Patriarchat es für notwendig erachte. Dennoch solle die Begegnung zwischen den beiden Kirchenoberhäuptern kein Selbstzweck sein, „sondern muss vielmehr ein Instrument sein, ein notwendiges Mittel für einen ehrlichen und offenen Dialog“, so Schewtschuk.

In seinem Statement vom Montag erinnerte Schewtschuk daran, dass die Begegnung des Papstes mit Kyrill kurz vor dem 70. Jahrestag der Zwangsfusion der griechisch-katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche in der damaligen Sowjetunion geplant sei, bei der seine Kirche „gewaltsam liquidiert wurde“. Leider habe die russisch-orthodoxe Kirche diesen von der sowjetischen Führung angeordneten Akt bis heute nicht verurteilt. Es sei jedoch die Zeit gekommen, für eine „Bewegung in Richtung der historischen Gerechtigkeit“ einzustehen. Doch der radikale orthodoxe Flügel verunglimpfe weiterhin die Suche nach der Einheit der Kirchen als „Häresie der Ökumene“, so der katholische Großerzbischof.

Schewtschuk hofft, dass der Papst und der Patriarch auch über die Lage in der Ukraine sprechen. Franziskus solle das Wort für die Ukrainer ergreifen, die „die Einheit und Integrität ihres Landes“ verteidigten. Der Patriarch solle andererseits die „notwendigen Signale an die Gläubigen der russisch-orthodoxen Kirche und die russische Regierung senden“. Es gehe darum, „dass die Aggression Russlands gegen die Ukraine aufhören kann und Frieden erreicht wird“.

(risu/kap 09.02.2016 mg)








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