2016-02-06 11:49:00

Kardinal Marx: Flüchtlingszahlen reduzieren


Barmherzigkeit kennt keine Grenzen, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, mit Blick auf die Flüchtlingskrise. Er fügte an, dass nichtsdestotrotz die Flüchtlingszahlen reduziert werden müssten, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ in der Samstagsausgabe. Denn es gehe nicht um Barmherzigkeit allein, sondern auch um Vernunft und das politisch Mögliche. „Deutschland kann nicht alle Notleidenden der Welt aufnehmen“, sagte der Erzbischof von München und Freising wörtlich. Deshalb müsse den Flüchtenden bereits in ihren Heimat- und deren Nachbarländern stärker geholfen werden. Wer nach Europa komme, müsse fair und anständig behandelt werden, so Marx.

„Die Grenze Europas darf keine Grenze des Todes sein. Es ist eine Schande, dass geschätzt schon Tausende Flüchtlinge im Mittelmeer ums Leben gekommen sind; vielleicht sind es sogar mehr.“ Der Münchner Kardinal kritisierte zugleich Vertreter der Alternative für Deutschland (AfD): „Überlegungen, an den Grenzen auf wehrlose Flüchtlinge zu schießen, sind inakzeptabel und menschenfeindlich.“ Das Ausmaß der Fremdenfeindlichkeit hierzulande erschrecke ihn. „Wir erleben Hetze gegen Fremde, bis in bürgerliche Kreise hinein. Der Firnis der Zivilisation ist offenbar doch nicht so dick wie immer gedacht.“

(focus-online 06.02.2016 mg)








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