2016-02-03 11:44:00

Saudi-Arabien: Lyriker zu 800 Peitschenhieben verurteilt


Ein Gericht in Saudi-Arabien hat das Todesurteil gegen einen palästinensischen Schriftsteller aufgehoben. Der Lyriker Ashraf Fayadh wurde aber zu 800 Peitschenhieben verurteilt und muss einen Widerruf veröffentlichen. In erster Instanz war er wegen Abfalls vom islamischen Glauben zum Tod verurteilt worden. Der Richtspruch hatte ein Welle der Solidarität mit Fayadh unter Schriftstellern und Intellektuellen auf der ganzen Welt ausgelöst. Der 35-jährige Angeklagte, ein in Saudi-Arabien geborener Sohn palästinensischer Flüchtlinge, hatte den Vorwurf der Apostasie stets von sich gewiesen und sich als Opfer einer falschen Beschuldigung durch einen saudischen Bürger dargestellt. Seine Verteidiger wollen gegen das nun erfolgte Urteil Berufung einlegen. Sie fordern einen Freispruch.

Saudi-Arabien wendet eine besonders strenge Variante des islamischen Rechts an. Die Todesstrafe ist für eine Reihe von Vergehen vorgesehen, darunter Mord, Drogenhandel, bewaffneter Raub, Vergewaltigung und Abfall vom Glauben. 2015 wurden mindestens 153 Menschen in Saudi-Arabien hingerichtet. In diesem Jahr waren es bereits 58.

(asianews 03.02.2016 gs)








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