2016-01-31 16:33:00

Patriarch Sako ermutigt Christen im Irak zur Zusammenarbeit


Patriarch Louis Raphael I. Sako hat die christliche Minderheit im Irak zum gemeinsamen Einsatz für das Wohl des Landes aufgerufen. Über die Konfessionsgrenzen hinweg könnten die Christen als wichtige Kraft in der Gesellschaft wirken, schreibt Sako in einem am Wochenende in Bagdad verbreiteten Hirtenbrief anlässlich des dritten Jahrestags seiner Wahl zum Oberhaupt der mit Rom unierten chaldäischen Katholiken. „Wir brauchen Taten, keine Reden und Versprechungen“, betont der 67-Jährige, der 2013 zum Patriarchen von Babylon mit Sitz in Bagdad gewählt wurde.

Angesichts der überwiegend „politischen Meinungsverschiedenheiten“, die in den zurückliegenden Jahren oft das Wirken der Christen im Irak „neutralisiert“ hätten, brauche es ein „geeintes und ökumenisches Zusammenwirken“, um den Anliegen der Kirchen und ihrer Gläubigen in
der Politik Geltung zu verschaffen, betont Sako. Anlass zur Hoffnung gebe, dass das Christentum trotz aller Konflikte, Gewalttaten und Zerstörungen sowie der hohen Flüchtlings- und Auswandererzahlen in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht völlig aus dem Irak verschwunden sei, hebt er in seinem Schreiben hervor, wie der Missionsnachrichtendienst asianews am Wochenende in Rom meldete. Heute liegt der Anteil der Christen unter den 36 Millionen Einwohnern des Irak geschätzt bei insgesamt etwa drei Prozent.

Louis Raphael Sako, am 4. Juli 1948 in Zakho geboren, wurde von seiner Kirche im Oktober 2002 zum Erzbischof von Kirkuk im Norden des Landes gewählt, konnte dieses Amt nach der Bestätigung durch den Papst aber aufgrund des Irak-Krieges erst Ende 2003 antreten. Er kritisierte die Hinrichtung des gestürzten Diktators Saddam Hussein am 30. Dezember 2006 und die Anwesenheit ausländischer Truppen im Land. Die internationale katholische Friedensbewegung Pax Christi verlieh ihm 2010 für sein interreligiöses Versöhnungswirken ihren Friedenspreis. Am 1. Februar 2013 wählte die Synode Sako als Nachfolger von Kardinal Emmanuel III. Delly (1927-2014) zu ihrem neuen Patriarchen.

(kna 31.01.2016 no)








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