2016-01-27 14:07:00

Vatikan: Kardinal mahnt Politik zu Flüchtlingsaufnahme


Kardinal Francesco Montenegro, der Erzbischof von Agrigent in Italien, hofft, dass die Politik „richtige Entscheidungen” im Hinblick auf die Krise trifft, in der sich das Schengen-Abkommen momentan in vielen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union befindet. Er äußerte sich während der Vorstellung der päpstlichen Fastenbotschaft vor der Presse an diesem Dienstag. Montenegro unterstrich, dass es zum Christentum gehöre, die flüchtenden „Brüder“ aufzunehmen, und erinnerte an die Hilfsbereitschaft, die sich auf Lampedusa während der Ankunft Tausender Migranten immer wieder zeige. Wörtlich sagte er: „Hoffen wir, dass die Politik richtige Entscheidungen trifft. Leider gibt es Anzeichen für eine Schließung, und nicht immer wird die Aufnahme [von Flüchtenden] als notwendige Neuerung für eine neue Welt gesehen. Mit den aktuellen Flüchtlingsströmen ändert sich die Geschichte, und wir können nicht in der Vergangenheit stehen bleiben, sondern müssen in die Zukunft blicken.“

Doch während die Politik noch am Entscheiden sei, dürften Christen sich nicht an Normen und Gesetzen festklammern, sondern hätten eine unmittelbare Verpflichtung zur Hilfe am Nächsten, so der Kardinal. Das Mittelmeer mit seinen 25.000 gezählten und nochmals so vielen ungezählten Toten habe sich in das „größte flüssige Grab“ verwandelt. Gleichzeitig wies er auf die aktive Rolle hin, die die Kirche in Italien  - im Einklang mit den Worten des Papstes – bei der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge spiele.

(rv/vatican insider 27.01.2016 cs)








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