2015-12-30 11:28:00

Papst: Jesus schützen wie ein Kind


In den Weihnachtstagen sollten sich die Gläubigen auf die Kindheit Jesu besinnen. Das sagte Papst Franziskus bei der letzten Generalaudienz 2015 am Mittwoch auf dem Petersplatz. Denn während die Menschen oft stolz oder eitel seien und sich groß fühlten, habe Gott, der wirklich groß sei, sich klein gemacht, sei ein Kind geworden. „Das ist das wahre Geheimnis: Gott ist bescheiden“, sagte Franziskus vor mehreren zehntausenden Gläubigen.

Auch wenn wenig über die Kindheit Jesu bekannt sei, habe diese eine ureigene Bedeutung für den Glauben, fuhr der Papst fort. Wer sich häufiger an das Jesuskind erinnere, wachse im Glauben. „Wir können auch viel von dem Jesuskind lernen, wenn wir unsere eigenen Kinder ansehen“, so Franziskus. Jesus wolle wie unsere eigenen Kinder Aufmerksamkeit und müsse beschützt werden. „Er will in unseren Armen liegen, gepflegt werden und uns in die Augen sehen.“ Sein Lächeln sei Zeichen seiner Liebe zu uns Menschen. Wer mit einem Kind etwa spielen wolle, müsse seine eigene Logik verlassen zugunsten der des Kindes. „Wenn wir wollen, dass das Kind Spaß beim Spielen hat, müssen wir verstehen, was ihm gefällt und dürfen nicht egoistisch sein und nur machen, was uns gefällt,“ betonte der Papst. Vor Jesus müssten die Menschen ihren Wunsch nach Autonomie aufgeben. Dann lernten sie die wahre Freiheit kennen: Den kennenzulernen, den sie vor sich hätten und ihm zu dienen. „Er, das Kind, ist Sohn Gottes und kommt, uns zu retten. Er ist zu uns gekommen, um uns das Antlitz des Vaters zu zeigen, das voll von Liebe und Barmherzigkeit ist. Drücken wir also das Jesuskind an uns, dienen wir ihm. Er ist die Quelle der Liebe und der Unbeschwertheit.“

Viele Heilige machten es den Gläubigen vor und stellten das Jesuskind ins Zentrum ihres Glaubenslebens. Der Papst erinnerte an die Heilige Thérèse von Lisieux, deren Eltern im vergangenen Oktober ebenfalls heiliggesprochen worden waren. Die Karmelitin habe die „spirituelle Kindheit“ in ihrem Glaubensalltag gelebt und bezeugt.

Im Anschluss an die Katechese rief Papst Franziskus die Gläubigen dazu auf, für die Opfer von Naturkatastrophen in Großbritannien, den USA und Südamerika zu beten, insbesondere für die Menschen in Paraguay, wo das Wetterphänomen „El Niño“ für schwere Überschwemmungen gesorgt hat. „Möge der Herr den Bevölkerungen Trost spenden und brüderliche Solidarität fördern, damit ihnen geholfen wird,“ so Franziskus. Besonders grüßte der Papst auch die Jugendlichen, Kranken und frisch Verheirateten.

 

(rv 30.12.2015 cz)








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