2015-12-18 11:40:00

Kardinal Müller bezeichnet Schwarzgeld-Story als „Nonsens“


Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller ist erneut Berichten über eine angebliche schwarze Kasse in der von ihm geleiteten vatikanischen Glaubenskongregation entgegengetreten. In einem Interview mit dem Münchner Magazin „Focus“ wies er die am 9. Dezember von der „Bild“-Zeitung verbreitete Story als „Nonsens“ und „Verbreitung von dümmlichen Gerüchten“ zurück. Dabei deutete Müller an, dass der Urheber nach seiner Einschätzung „eher nicht“ im Vatikan, sondern in Deutschland zu suchen sei.

„Bild“ hatte ohne nähere Quellen- und Zeitangaben über eine angebliche Razzia in der Kurienbehörde berichtet, bei der im Büro von Müllers damaligem Verwaltungsleiter 20.000 Euro Bargeld hinter einer Würstchendose gefunden und beschlagnahmt worden seien. Daraufhin seien auch Ermittlungen gegen den Kardinal selbst eingeleitet worden. Weder gegen ihn noch gegen seinen Mitarbeiter werde ermittelt, stellte der Kardinal klar. Der in der „Bild“-Geschichte beschuldigte Mitarbeiter habe „sehr engagiert gearbeitet“. Er sei auf seinen früheren Posten zurückgekehrt, „nachdem er sich mit dem neuen anglophon geprägten System nicht anfreunden kann“.

Der normale Haushalt der Glaubenskongregation werde von der Vatikanischen Güterverwaltung APSA (Amministrazione del Patrimonio della Sede Apostolica) gemanagt, erläuterte Müller. Der Verwaltungsleiter der Kongregation fungiere dabei als Mittelsmann. Er selbst sei froh, „wenn mir für diese Fragen möglichst wenig Zeit genommen wird“, so der Kardinal.

Auch „die ganze Saga vom Luxusleben der Kardinäle“ sei auf gut bayerisch „ein großer Schmarrn“, sagte der frühere Regensburger Bischof. Abgesehen von seiner Privatbibliothek „wie sie jeder deutsche Universitätsprofessor hat“ habe er keinen anderen Lebensstil als seine Eltern. Damit sei er auch zufrieden. Müllers Vater war Fließbandarbeiter bei Opel, seine Mutter Hausfrau.

 

(kna 18.12.2015 gs)








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