2015-12-10 14:16:00

Flüchtlinge: 700 Kinder bisher Mittelmeer ertrunken


Seit Januar sind mindestens 700 Kinder im Mittelmeer ertrunken, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind. Das teilt das UNO-Kinderhilfswerk Unicef und die katholische Stiftung Migrantes mit. Allein in den vergangenen Stunden sind 11 Leichen von Kindern an den türkischen Küsten angespült worden. Die Flüchtlingshilfe-Organisationen gehen davon aus, dass von den über 750.000 Flüchtlingen etwa ein Viertel Minderjährige seien. Die EU müsse mehr für diese Kinder tun, fordert der Leiter des Hilfswerkes Habshia und katholischer Priester Mussi Zerai im Gespräch mit Radio Vatikan. „Es ist kein solidarisches Handeln, wenn man zwar Staaten wie Italien bestraft, weil sie zu wenig für Flüchtlinge unternimmt und auf der anderen Seite europäische Staaten hat, die weiterhin den Zugang für Flüchtlinge verhindern“, stellt Zerai klar. Damit keine Kinder mehr auf der Überfahrt sterben würden, gebe es nur eine Lösung, so der Priester, der sich seit Jahren um die Mittelmeer-Flüchtlinge kümmert: „Der Flüchtlingsstrom wird nie enden, solange die Machthaber dieser Welt nicht die Menschen in den Mittelpunkt rücken. Es geht um ihre Bedürfnisse und ihre Rechte. Man kann Mauern bauen, aber das wird dennoch niemanden daran hindern, nach Europa zu kommen und deshalb müssen wir uns konkret um das Wohl dieser Kindern kümmern.“

Im September hatte das Bild des ertrunkenen, dreijährigen Buben Ailan Kurdi weltweit Bestürzung ausgelöst. Ailan, sein fünfjähriger Bruder Galip und ihre 27-jährige Mutter Rihana waren im Mittelmeer ertrunken, als die syrische Familie aus der Türkei nach Griechenland flüchten wollte. Als Symbol der Flüchtlingskrise in Europa ging das Bild von der an der türkischen Küste angeschwemmten Leiche Ailans um die Welt.

(rv 10.12.2015 mg)








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