2015-12-01 11:33:00

Erzbischof von Bangui: Es herrschte Freude statt Terror


Statt den „Katastrophen-Voraussagungen“ gab es „Freude und fröhliche Stimmung“: So fasst der Erzbischof von Bangui – der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik – den zweitägigen Aufenthalt des Papstes in seinem Land zusammen. Erzbischof Dieudonné Nzapalainga sagte im Gespräch mit Radio Vatikan, dass der Besuch des Papstes „neue Hoffnung“ in sein Land gebracht habe.

„Ein verlassenes Volk, ein gemartertes Volk, ein vergessenes Volk braucht eine Botschaft der Hoffnung. Und die hat uns der Heilige Vater auch gebracht! Er hat uns dazu ermuntert, Frieden und Versöhnung zu schaffen“, so der Erzbischof wörtlich. Der Papst sei „als bescheidener und liebender Mensch gekommen“, fügt Nzapalainga an. „Er hat uns dazu aufgefordert, das Wort Gottes als Einheitsstifter zu betrachten, damit wieder Einheit zwischen dem Norden und dem Süden sowie zwischen den Christen und Muslimen in unserem Land herrscht. Wir sind alle Zentralafrikaner! Wir müssen das Land wieder aufbauen – unser Land!“

Er sei bis zum Schluss zuversichtlich gewesen, dass der Papst sein Land besuchen werde. Die Zentralafrikaner hätten sich dem Papst mit ihrer Freude und Fröhlichkeit bedankt, fügt der Erzbischof an. Für ihn sei der Besuch des Papstes in der Moschee von Bangui der eindrücklichste Moment gewesen: „Als er sich die Schuhe auszog, in Stille verharrte und dann sagte, er hätte unbedingt hierher kommen müssen, sonst hätte ihm etwas gefehlt, dieser Satz wird mir in besonderer Weise in Erinnerung bleiben.“

Derzeit herrscht Wahlkampf in der Zentralafrikanischen Republik. Deshalb fürchteten viele Muslime im Vorfeld des Besuches, dass der Papst die christlichen Parteien stärken wolle. Sein Besuch bestätigte diese Befürchtung nicht, so der Erzbischof von Bangui. Erzbischof Dieudonné Nzapalainga hofft deshalb auch auf einen „politischen Neuanfang“ für Demokratie, Toleranz und Wohlstand.

Derzeit sind etwa 20 Prozent der knapp fünf Millionen Einwohner auf der Flucht. Etwa die Hälfte der Einwohner sind Christen – davon wiederum die Hälfte Katholiken – zehn Prozent sind Muslime.

(rv 01.12.2015 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.