2015-11-29 11:42:00

UNO: Klimapilger übergeben Petionen


Vor dem Weltklimagipfel in Paris haben internationale Pilgerbewegungen am Samstag Petitionen an führende französische Politiker und an die Generalsekretärin des UNO-Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen, Christiana Figueres, übergeben. Anschließend fand ein interreligiöses Pilgerfest statt. Der brasilianische Kardinal Claudio Hummes, ein enger Freund des Papstes, überreichte eine Petition, die von fast 1,8 Millionen Menschen unterzeichnet worden ist, darunter etwa 800.000 Katholiken. Der Text fordert u.a. mehr Hilfe für die ärmeren Länder, damit sie mit den Folgen des Klimawandels besser klarkommen.

In einer Ansprache mahnte Kardinal Hummes, es gelte die derzeitige „Spirale der Selbstzerstörung“ zu durchbrechen. „Wir fordern drastische Einschnitte bei Kohle-Emissionen, um den Anstieg der globalen Temperatur unterhalb der gefährlichen Schwelle von 1,5 Grad Celsius zu halten“, sagte er. Bis 2050 müsse der „komplette Ausstieg aus der Kohle“ erreicht sein. Hummes wörtlich: „Die Zeit wird allmählich knapp. Lasst uns für Klimagerechtigkeit beten und handeln!“

Bischof Bernabe Sagastume aus Guatemala erklärte bei der Übergabe der Petitionen in Paris, er erwarte, „dass dieser Klimagipfel anders wird als seine Vorgänger“. Die 195 Regierungen sollten jetzt den ehrlichen politischen Willen aufbrigen, um konkrete, dringend notwendige Maßnahmen anzugehen, damit die Folgen des Klimawandels beherrschbar bleiben. Die Auswirkungen beträfen am stärksten die ärmeren Länder, so Sagastume.

Die gesamte letzte Etappe des Pilgerwegs durch Frankreich war von der französischen Polizei mit strengsten Sicherheitsvorkehrungen begleitet gewesen, berichtete Schleicher. Der Einzug der Klimapilgernden sei die einzige öffentliche Veranstaltung gewesen, allerdings ohne Charakter einer Kundgebung, da keine Banner mitgebracht und nicht gesungen werden durfte. Anstelle dessen sollten Papierblumen Zeichen der Solidarität darstellen.

Die Pilgernden waren bereits am Freitag von Dominique Fontaine, dem geistlichen Assistenten der Caritas Frankreich, begrüßt worden. Ort des Geschehens war Meaux-Bussy Saint Georges in der katholischen Kirche in der Straße der Religionen, wo sich Sakralbauten aus dem Buddhismus, Islam, Judentum und Christentum Seite an Seite reihen.

Der ursprünglich für Sonntag geplante "Globale Marsch für das Klima" wurde aufgrund der Sicherheitslage in Paris abgesagt. Zivilgesellschaftliche Organisationen riefen dazu auf, sich am Wochenende verstärkt an den in anderen Städten geplanten Märschen für Klimagerechtigkeit zu beteiligen. Kardinal Hummes sprach von Märschen für das Klima „in über 2.000 Städten weltweit“.

(rv/kap 29.11.2015 sk)








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