2015-11-27 18:47:00

Papstrede an Religionslehrer in Uganda


Papstbesuch in Munyonyo und Begrüßung der Katechisten und Lehrer (Kampala, Munyonyo, 27. November 2015): Hier die Rede von Franziskus im Wortlaut.

Liebe Katechisten und Lehrer, liebe Freunde,

ich grüße euch alle von Herzen im Namen Jesu Christi, unseres Herrn und Meisters.

„Meister, Lehrer“ – was für ein schöner Titel das ist! Jesus ist unser erster und größter Lehrer. Der heilige Paulus sagt uns, dass Jesus seiner Kirche nicht nur Apostel und Hirten gegeben hat, sondern auch Lehrer, um den ganzen Leib im Glauben und in der Liebe aufzubauen. Gemeinsam mit den Bischöfen, Priestern und Diakonen, die geweiht worden sind, um das Evangelium zu verkünden und für die Herde des Herrn zu sorgen, habt ihr als Katechisten einen wichtigen Anteil daran, die Frohe Botschaft in jedes Dorf und jeden Weiler eures Landes zu bringen.

Zu allererst möchte ich euch danken für die Opfer, die ihr und eure Familien bringt, und für den Eifer und die Frömmigkeit, mit denen ihr eure wichtige Aufgabe erfüllt. Ihr lehrt, was Jesus gelehrt hat, unterweist die Erwachsenen, helft den Eltern, ihre Kinder im Glauben aufwachsen zu lassen, und bringt allen die Freude und die Hoffnung auf das ewige Leben. Danke für eure Hingabe, für das Beispiel, das ihr gebt, für die Nähe zum Volk Gottes in seinem täglichen Leben und für die vielen Weisen, in denen ihr die Samen des Glaubens aussät und pflegt in diesem ganzen weiten Land. Danke besonders dafür, dass ihr die Kinder und die Jugendlichen beten lehrt.

Ich weiß, dass eure Arbeit zwar erfüllend, aber doch nicht leicht ist. Darum ermutige ich euch, beharrlich weiterzumachen, und bitte eure Bischofe und Priester, euch zu helfen durch eine doktrinelle, spirituelle und pastorale Ausbildung, die imstande ist, euch in eurem Tun immer mehr Wirksamkeit zu verleihen. Auch wenn die Aufgabe beschwerlich erscheint, die Hilfsmittel sich als zu gering und die Hindernisse als zu groß erweisen, wird es euch gut tun, euch daran zu erinnern, dass euer Einsatz eine heilige Arbeit ist. Wo der Name Christi verkündet wird, ist der Heilige Geist zugegen. Jedes Mal, wenn wir Herz und Geist im Gebet zu Gott erheben, ist er in unserer Mitte. Er wird euch das Licht und die Kraft geben, die ihr braucht! Die Botschaft, die ihr bringt, wird in den Herzen der Menschen umso tiefer Wurzeln schlagen, je mehr ihr nicht nur Lehrer, sondern auch Zeugen seid. Möge euer Beispiel allen die Schönheit des Gebetes, die Macht von Barmherzigkeit und Vergebung und die Freude vor Augen führen, die darin liegt, die Eucharistie mit allen Brüdern und Schwestern zu teilen.

Die christliche Gemeinde in Uganda ist sehr gewachsen dank dem Zeugnis der Märtyrer. Sie haben die Wahrheit bezeugt, die frei macht; sie waren bereit, ihr Blut zu vergießen, um dem treu zu bleiben, wovon sie wussten, dass es gut, schön und wahr ist. Wir sind heute hier in Munyonyo, dem Ort, wo König Mwanga entschied, die Anhänger Christi auszumerzen. In diesem Vorhaben hatte er ebenso wenig Erfolg wie König Herodes, der Jesus töten wollte. Das Licht leuchtete in der Finsternis, und die Finsternis hat nicht die Überhand gewonnen (vgl. Joh 1,5). Nachdem die Christen in Uganda das mutige Zeugnis des heiligen Andreas Kaggwa und seiner Gefährten gesehen hatten, waren sie noch mehr von den Verheißungen Christi überzeugt.

Mögen der heilige Andreas, euer Patron, und alle als Märtyrer gestorbenen ugandischen Katechisten euch die Gnade erwirken, weise Lehrer zu sein, Männer und Frauen, deren Worte von Gnade erfüllt sind und ein überzeugendes Zeugnis ablegen für den Glanz der Wahrheit Gottes und für die Freude des Evangeliums! Geht ohne Furcht in jede Stadt und jedes Dorf dieses Landes, um den guten Samen des Wortes Gottes auszustreuen, und vertraut seiner Verheißung, dass ihr jubelnd zurückkehren werdet mit segensschweren Garben einer überreichen Ernte.

 

Omukama Abawe Omukisa!    (Gott segne euch!)

 








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