2015-11-26 00:06:00

Franziskus: Ermutigung zur Transparenz


Papst Franziskus spricht in Nairobi die Korruption des Landes an und ruft die Vertreter der Regierung und des öffentlichen Lebens zu Transparenz auf. Kurz nach der offiziellen Begrüßung in Kenia hat Papst Franziskus direkt seinen ersten Termin wahrgenommen. Er traf über 3.000 Vertreter der Regierung und des öffentlichen Lebens Kenias sowie das Diplomatischen Korps. Ebenfalls anwesend waren Vertreter der Wirtschaft und der Kultur.

Franziskus betonte die Schönheit des Landes und die unerschöpflichen Ressourcen des Landes. Er erinnerte die Führungsschicht eben jenes Landes an die Verantwortung, die sie tragen - nicht zuletzt auch für verantwortliche Modelle des Wirtschaftswachstum. Darin bestehe auch eine Verbindung zum Umweltschutz und zum Aufbau einer gerechten und fairen Gesellschaftsordnung, betonte Franziskus. „Die Erfahrung zeigt, dass Gewalt, Konflikt und Terrorismus durch Angst, Misstrauen und durch die Verzweiflung genährt werden, die aus Armut und Frustration entspringt. Letztlich muss der Kampf gegen diese Feinde des Friedens und des Wohlstands von Männern und Frauen geführt werden, die unerschrocken an die großen geistigen und politischen Werte, welche die Geburt der Nation inspirierten, glauben und sie ehrlich bezeugen.“

Eben jener Kampf, den Papst Franziskus hier ansprach, der Kampf gegen Armut, Spaltungen, Angst und Misstrauen, liege in der Verantwortung der Führungsschicht Kenias, also der Adressaten seiner Rede. Franziskus scheute sich auch nicht, indirekt die Korruption in Kenia anzusprechen. „In diesem Sinn ermuntere ich Sie, mit Rechtschaffenheit und Transparenz für das Gemeinwohl zu arbeiten und in allen Gesellschaftsschichten einen Geist der Solidarität zu fördern. Ich bitte Sie insbesondere, eine aufrichtige Sorge für die Bedürfnisse der Armen und die Bestrebungen der Jugendlichen erkennen zu lassen und für eine gerechte Verteilung der natürlichen und menschlichen Ressourcen zu sorgen, mit denen der Schöpfer Ihr Land gesegnet hat.“

Mit menschlichen Ressourcen meinte Papst Franziskus vor allem die Jugend im Land. Kenia ist ein sehr junges Land, 42 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre. Bereits in seiner Videobotschaft an Kenia hatte Papst Franziskus die Jugend des Landes hervorgehoben.  „Sie zu schützen, in sie zu investieren und ihnen eine helfende Hand zu reichen, ist die beste Weise, wie wir eine Zukunft sichern können, die der Weisheit und der geistigen Werte ihrer Vorfahren würdig ist – Werte, die das eigentliche Wesen eines Volkes ausmachen.“ Papst Franziskus wird Jugendliche des Landes am Freitag Vormittag im Kasarani-Stadion besuchen. Ein Highlight seines Kenia-Aufenthalts, wie er selber in der Videobotschaft sagte.

Vor seinem Treffen mit den Vertretern der Regierung und des öffentlichen Lebens wurde Papst Franziskus mit 21 Kanonenschüssen und militärischen Ehren an diesem Mittwochnachmittag im State House des Staatspräsidenten von Kenia, Uhuru Kenyatta, begrüßt. Während der Papst sich zu einem Gespräch mit dem Präsidenten in dessenprivaten Räume zurückzog, traf sich die vatikanische Delegation, also die Kardinäle Parolin, Filoni, Turkson und Erzbischof Becciu, zu einem bilateralen Gespräch mit einer kenianischen Delegation.

(rv 25.11.2015 pdy)








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