2015-11-25 10:41:00

Kenia: Junge Leute, alte Probleme


Um 17:00 Ortszeit landet Papst Franziskus in Nairobis Hauptstadt Kenia. „Aufregung, Erwartung und viel Freude“ erwarten ihn dort, berichtet David Omwoyo, Pressechef der katholischen Bischofskonferenz von Kenia. Das ostafrikanische Land steht in diesen Jahren vor vielen Herausforderungen – von politischen Krisen und Korruption bis hin zu Terroranschlägen der vom Nachbarland Somalia aus operierenden Shabaab Miliz. Omwoyo hofft nun auf eine Art nationalen Heilungsprozess: „Denken Sie an die Zeit, als der Papst anfing, über die Herausforderungen der kenianischen Kirche zu reflektieren, und als er von seiner Absicht sprach, das Land sobald wie möglich zu besuchen – das war nach den Terror-Angriffen!“ Damit meint Omwoyo das Massaker an der Universität Garissa vom letzten April - als Shabaab-Kämpfer 148 christliche Studenten hinrichteten.

„In diesem Moment fühlte sich die Kirche richtiggehend verfolgt, und der Papst wollte kommen und seine Solidarität gegenüber den Menschen hier zeigen. Und dann, im Laufe der Zeit, als der Reiseplan konkreter wurde, wurde auch klar, wie dringend es ist, religiöse  und politische Führer für eine nationale Aussöhnung und einen internen Friedensprozess zusammenzubringen. Und wie dringend es auch ist, Solidarität mit den jungen Leuten zu zeigen.“ Die Jugendlichen stellen nämlich mittlerweile etwa siebzig Prozent der Bevölkerung Kenias.

Zwei Jahre vor dem Terror-Angriff auf die Universität hatte es in Nairobi einen Terrorangriff auf ein Einkaufszentrum gegeben; dabei starben mitten in der Hauptstadt 67 Menschen. Dass die Shabaab immer wieder in Kenia zuschlagen, hängt mit Kenias militärischem Eingreifen in Somalia zusammen. Die Terrorangriffe haben Präsident Kenyatta derart in Bedrängnis gebracht, dass er über den Bauer einer Grenzmauer zu Somalia nachdenkt. 

Doch Omwoyo hat den Eindruck, dass sich die Lage augenblicklich etwas gebessert hat. Die Polizei arbeite effizienter, und schon länger habe es keinen Terroranschlag und keine politsche Gewalt im Land mehr gegeben. „Kenia ist sehr sicher im Moment ... es zählt zu einem der sichersten Länder des afrikanischen Kontinents“, behauptet er .

Ein Drittel der 44 Millionen Kenianer bekennen sich nach vatikanischen Angaben zur katholischen Kirche. Sie ist vor allem im Bildungssektor und in der Gesundheitsvorsorge sehr engagiert, betont Omwoyo. Die knapp 14 Millionen kenianischen Katholiken verteilen sich nach jüngsten Zählungen auf 925 Pfarreien und 6.542 weitere pastorale Zentren. Die Zahl der Diözesan- und Ordenspriester beläuft sich auf fast 2.750. Hinzu kommen mehrere tausend Seminaristen.

(rv/div 25.11.2015 no)








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