2015-11-19 14:02:00

Heiliges Jahr gegen den Weltkrieg


Die ganze Welt ist heute im Krieg: Eine Aussage, wie sie in letzter Zeit häufiger von Papst Franziskus zu hören ist, so auch an diesem Donnerstag Morgen in seiner Morgenmesse in der Casa Santa Marta. Dieser Weltkrieg sei nicht zu rechtfertigen, mit dem Heiligen Jahr dagegen solle die Welt wieder auf den Weg des Friedens zurückfinden.

„Jesus hat geweint.“ Mit diesen drei Worten hat Papst Franziskus wohl einer seiner ernstesten Predigten in der Casa Santa Martha begonnen. Sie legt den heutigen Evangeliumstext aus (Lk 19,41-44), in dem Jesus weint, weil Jerusalem den Weg des Friedens nicht erkennt: „Aber auch heute weint Jesus. Da wir den Weg des Krieges, den Weg des Hasses, den Weg der Feindschaften bevorzugen. Wir sind nah an Weihnachten: dort wird es Licht geben, Feste, hell erleuchtete Bäume und auch Krippen, ... alles wird in Ordnung gebracht: Aber die Welt fährt fort Krieg zu führen, um Krieg zu führen. Die Welt hat den Weg des Friedens nicht verstanden.“

Papst Franziskus spricht die Gefühle an, die bei den täglich eintreffenden Nachrichten von Terror und von Bombardierungen wohl viele haben. Er erinnert in seiner Predigt an den zweiten Weltkrieg, an die Atombomben in Hiroshima und Nagasaki. Eine einzige Frage bleibe: „Und was bleibt? Ruinen, Tausende von Kindern ohne Bildung, so viele unschuldige Opfer: viele! Und viel Geld in den Taschen der Waffenhändler. Jesus sagte einmal: ‚Man kann nicht zwei Herren dienen: entweder man dient Gott oder dem Reichtum’. Der Krieg ist die Entscheidung für den Reichtum: ‚Wir machen Waffen, um die Wirtschaft ein wenig auszugleichen, und gehen mit unseren eigenen Interessen weiter.’ Da gibt es ein unschönes Wort vom Herrn: ‚verdammt!’ Weil er hat gesagt: ‚Selig, die Frieden stiften!’ Jene, die am Krieg arbeiten, die den Krieg machen, sind verdammt, sind schuldig. Ein Krieg kann gerechtfertigt sein – in Anführungszeichen – mit vielen, vielen Gründen. Aber wenn die ganze Welt im Krieg ist, wie heute, dann ist das ein Weltkrieg! Hier, da, da überall. Dafür gibt es keine Rechtfertigung. Und Gott weint. Jesus weint.“

Während die Waffenhändler ihre Arbeit verrichten, fährt Papst Franziskus fort, gibt es arme Friedensstifter, nur weil sie anderen Menschen helfen wollen, ihr Leben hingeben. So wie eine Ikone der Solidarität gemacht hat, nämlich Mutter Teresa von Kalkutta. Gegen die – so sagen einige Zyniker – gesagt wird: „Was hätte sie denn schon erreicht? Sie hat ihr Leben verloren, indem sie anderen Menschen half.“ So verstehe man aber den Weg des Friedens nicht, klagt Franziskus an. Er bittet in seiner Predigt um Tränen: „Es wird gut sein, für uns um die Gnade der Tränen zu bitten, für diese Welt, die den Weg zum Frieden nicht kennt. Mit Zynismus zu sagen, es gibt nicht zu tun, der lebt für den Krieg. Wir bitten für die Bekehrung der Herzen. Direkt vor der Tür des Jubiläums der Barmherzigkeit, wird unsere Freude die Gnade sein, das die Welt die Möglichkeit wiederentdeckt über ihre Verbrechen zu weinen, über jene, die Krieg führen.“

 

(rv 19.11.2015 pdy)








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