2015-11-16 10:18:00

Papst zu Mahlgemeinschaft: Ziehen Sie die Konsequenzen


Auszug aus der Papstansprache in der evangelisch-lutherischen Kirche

Ich kann mich fragen: Aber wir, Lutheraner und Katholiken, auf welcher Seite werden wir (beim Jüngsten Gericht) sein, rechts oder links? Es hat hässliche Zeiten unter uns gegeben, nicht wahr? Denken Sie an unsere gegenseitigen Verfolgungen, obwohl wir doch dieselbe Taufe haben. Denken Sie an so viele lebendig Verbrannte. Wir müssen einander dafür um Verzeihung bitten, für den Skandal der Spaltung... Heute haben wir zusammen gebetet – Beten für die Armen, für die Bedürftigen, uns gegenseitig lieben mit wahrer, brüderlicher Liebe. „Aber Pater, wir sind verschieden, denn unsere Dogmatik-Bücher sagen das eine und Ihre Dogmatik-Bücher das andere...“ Aber einer der Großen unter Ihnen hat einmal gesagt, das sei die Stunde der versöhnten Verschiedenheit. Bitten wir heute um diese Gnade, die Gnade dieser versöhnten Verschiedenheit im Herrn...

Auszug aus der Antwort des Papstes auf die Frage, wann endlich eucharistische Mahlgemeinschaft unter katholischen und lutherischen Christen möglich sein wird

Auf die Frage, wie man gemeinsam das Herrenmahl feiern kann, fällt es mir nicht leicht zu antworten... Aber ich glaube, wenn wir gemeinsam das Herrenmahl feiern, erinnern und vergegenwärtigen wir, tun wir dasselbe, was der Herr Jesus getan hat. Das Herrenmahl wird es geben, das Schlussbankett im Neuen Jerusalem wird es geben, aber dies wird das letzte sein. Auf dem Weg dorthin frage ich mich und weiß nicht zu antworten, mache mir Ihre Frage aber zu eigen und frage mich: Ist die gemeinsame Feier des Abendmahls des Herrn das Ende eines Wegs, oder ist es die Wegzehrung für das gemeinsame Vorangehen? Ich überlasse die Frage den Theologen, denen, die das verstehen. Es stimmt, dass die gemeinsame Feier gewissermaßen bedeutet, dass es keine Unterschiede unter uns gebe, dass wir dieselbe Lehre haben..., doch ich frage mich: Aber haben wir denn nicht dieselbe Taufe? Und wenn wir dieselbe Taufe haben, dann müssen wir zusammen gehen! ...

„Das ist mein Leib, das ist mein Blut“, hat der Herr gesagt, „tut dies zu meinem Gedächtnis!“ Und das ist eine Wegzehrung, die uns hilft, weiterzugehen. Ich war einmal sehr befreundet mit einem Bischof der Episkopalkirche – 48 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder. Und er hatte auch diese Unruhe, denn seine Frau und die Kinder waren katholisch. Er begleitete sie sonntags zur Messe und ging dann, um den Gottesdienst mit seiner Gemeinschaft zu feiern. Das war ein Schritt der Teilnahme am Abendmahl des Herrn... Auf Ihre Frage antworte ich nur dies...: Das ist ein Problem, auf das jeder seine Antwort geben muss.

Mir hat mal ein befreundeter Pastor gesagt: „Aber wir glauben, dass der Herr dort anwesend ist. Er ist anwesend! Und auch ihr glaubt, dass der Herr anwesend ist. Was ist denn der Unterschied?“ – „Nun ja, die Erklärungen, die Interpretationen...“ Das Leben ist größer als die Erklärungen und Interpretationen! Beziehen Sie sich immer auf die Taufe: Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr, so sagt uns Paulus, und daraus ziehen Sie dann die Konsequenzen! Ich werde es niemals wagen, eine Erlaubnis zu geben, um das zu tun, denn das ist nicht meine Kompetenz. Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr. Sprechen Sie mit dem Herrn, und schreiten Sie voran! Mehr wage ich nicht zu sagen.

(rv 16.11.2015 sk)








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