2015-11-07 01:00:00

D: Missbrauchsvorwurf gegen 1988 verstorbenen Bischof


Der frühere und 1988 verstorbene Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen wird des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Ein Mann erhebt den Vorwurf, Ende der 1950er-Jahre bis Anfang der 1960er-Jahre von dem Geistlichen missbraucht worden zu sein, wie die Diözese Hildesheim am Freitag berichtete. Die Diözese halte die Schilderungen für plausibel und habe den Antrag des Mannes auf Anerkennung des Leids an die Deutsche Bischofskonferenz weitergeleitet.

Der amtierende Bischof Norbert Trelle zeigte sich bestürzt. Der Vorgang sei bereits im Frühjahr 2015 an die Diözese Hildesheim herangetragen worden. Der Mann habe den Wunsch geäußert, den Missbrauch strikt vertraulich zu behandeln. Dem sei die Diözese aus Gründen des Opferschutzes zunächst gefolgt. Wegen einer Presse-Anfrage zu den erhobenen Vorwürfen sehe sich die Diözese nun jedoch in der Pflicht, die Öffentlichkeit über die Missbrauchs-Anzeige zu informieren.

Der Beraterstab des Bischofs zu Fragen des sexuellen Missbrauchs hält die Schilderungen für plausibel, wie es hieß. Auf Empfehlung der zuständigen Zentralen Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz sei von der Diözese eine Anerkennungszahlung geleistet worden. Der Mann habe daraufhin weitere Geldforderungen gestellt, denen die Diözese aber nicht entsprochen hat.

Janssen, der am 28. Dezember 1907 in Rindern bei Kleve geboren wurde, war 25 Jahre von 1957 bis 1982 Bischof von Hildesheim. Er empfing 1934 durch den damaligen Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, die Priesterweihe. Papst Pius XII. ernannte ihn 1957 zum Bischof von Hildesheim. Die Bischofsweihe empfing er am 14. Mai 1957 durch den damaligen Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger. Janssen starb am 7. Oktober 1988.

(kna 06.11.2015 sk)








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