2015-10-14 14:12:00

Synode: Kardinal Sarah warnt vor neuen Totalitarismen


Der westafrikanische Kurienkardinal Robert Sarah hat in einer am Mittwoch veröffentlichten Synodenintervention neue gegen die Familie gerichtete Angriffe aus der liberalen und der religiös-fundamentalistischen Sphäre angeprangert. Er erwähnte den „islamischen Fanatismus“ und die „westliche Homosexuellen- und Abtreibungs-Ideologie“. Man könne bei beiden „fast von apokalyptischen Bestien“ sprechen.

Der Präfekt der vatikanischen Gottesdienstkongregation äußerte sich bereits in der Vorwoche. Sein auf Italienisch vorgetragenes Statement lag am Mittwoch auch in anderen Sprachen vor. Sarah sprach wörtlich vom „Götzendienst der westlichen Freiheit und des islamischen Fundamentalismus“. Beide Phänomene zeigten das Aufkommen neuer Totalitarismen, ähnlich wie Nationalsozialismus und Kommunismus. Der guineische Kardinal rief die Kirche auf, die „verwandelnde Kraft des Glaubens und des Evangeliums“ klar und ohne Furcht zu verkünden.

Islamistische Massaker und neu erhobene libertäre Forderungen seien „regelmäßig und sogar gleichzeitig auf den Titelseiten der Zeitungen zu finden“, sagte der frankophone Kardinal. Er verwies auf die Topmeldungen des 26. Juni dieses Jahres. An diesem Tag habe es sowohl die sogenannten Ramadan-Terroranschläge in Frankreich, Kuwait, Somalia und Tunesien mit Hunderten Toten gegeben, gleichzeitig habe an diesem Tag aber auch die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA stattgefunden, durch die die gleichgeschlechtliche "Ehe" bundesweit erlaubt wurde.

„Aus diesen beiden Radikalisierungen entstehen die beiden größten Bedrohungen für die Familie: ihr subjektivistischer Zerfall im säkularisierten Westen durch die schnelle und einfache Scheidung, Abtreibung, homosexuelle Lebensgemeinschaften, Euthanasie und so weiter“, sagte Kardinal Sarah. Als weitere Beispiele erwähnte er Gender-Theorie, „Femen“ und die LGBT-Lobby. „Auf der anderen Seite“, sagte er, „gibt es die Pseudo-Familie des ideologisierten Islam - mit Polygamie, weiblicher Unterwürfigkeit, sexueller Sklaverei und Kinderheirat, die legitimiert wird.“ Sarah alarmierte, dass diese Praktiken bei Gruppen wie Al-Qaida, IS, Boko Haram und ähnlichen zur Anwendung kämen. Der westafrikanische Kardinal sagte, „mehrere Hinweise“ erlaubten, die „dämonische Herkunft“ dieser beiden Bewegungen intuitiv zu erkennen.

(kna 14.10.2015 sk)








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